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Österreich / Briefmarken

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Fahrrad Briefeinsammler


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Aus der Serie „Historische Postfahrzeuge“ präsentiert die Österreichische Post diesmal ein Fahrrad – schon in vergangenen Zeiten ein beliebtes Fahrzeug innerhalb der Stadt, um Post einzusammeln oder zu verteilen.

Das Markenmotiv zeigt einen Postbediensteten aus der Zeit um 1900 auf einem dreirädrigen Fahrrad. Er trägt eine Postuniform mit roten Ärmelaufschlägen und Dienstabzeichen am Kragen sowie eine Uniformkappe. Zwischen den Hinterrädern des Dreirads ist eine geräumige Box in klassischer „postgelber“ Farbe befestigt, in der die Briefe transportiert wurden. Briefeinsammler waren häufig mit dem Fahrrad unterwegs, um die Briefkästen zu entleeren und die gesammelte Post dann zu den Postämtern zu bringen, wo die weitere Bearbeitung und Verteilung erfolgte. Zu Beginn des 20. Jahrhunderts wurden auch bereits motorisierte Fahrräder verwendet, wegen der großen Transportbox oft als mehrspurige Fahrzeuge. Briefkästen gibt es in Österreich bereits seit 1817, als das Portoentrichtungssystem neu organisiert wurde – grundsätzlich hatte damals der Empfänger die Gebühren zu tragen. Es kam jedoch immer wieder zu Problemen, weil die Absender auch solche Poststücke in den Briefkästen deponierten, bei denen sie selbst die Gebühren entrichten hätten müssen. Die ersten Briefmarken in Österreich erschienen allerdings erst 1850 – ab diesem Zeitpunkt war die Freimachung eines Briefes unkompliziert, und die Aufstellung von Briefkästen erlebte einen großen Aufschwung.

Das Hintergrundbild des Markenblocks zeigt eine alte Ansicht des Rennwegs in Wien auf der Höhe des ehemaligen Gebäudes der Staatsdruckerei, mit Blickrichtung stadteinwärts. Hinter dem Fahrrad ist die barocke Salesianerinnenkirche mit ihrer markanten Kuppel erkennbar. Zahlreiche Menschen sind zu Fuß unterwegs, im Hintergrund ist auch eine zweispännige Kutsche zu sehen, das typische Verkehrsmittel der damaligen Zeit.

Auch heute sind noch rund 1.000 Fahrräder bei der Österreichischen Post im Einsatz, davon mehr als die Hälfte Elektrofahrräder. Im Rahmen der Initiative „CO2 neutral zugestellt“ stellt die Post seit 2011 alle Briefe, Pakete, Zeitschriften und Werbesendungen durch eine „grüne Logistik“ CO2-neutral zu – dazu setzt man auf Energieeffizienz, alternative Energiequellen und Transportformen sowie Klimaschutzprojekte. Der Ausbau der E-Mobilität ist ein wichtiger Schritt in diese Richtung. Zudem werden im Bereich der Zustellung bereits 20 Prozent aller Zustellrayone zu Fuß oder per Fahrrad versorgt.

Das Sujet des Postradfahrers war gemeinsam mit einer 9-Kreuzer-Freimarke von 1850, der sogenannten Wappenausgabe, bereits auf der Sondermarke „Wien lädt zur WIPA 2000“ aus dem Jahr 1997 abgebildet – als charakteristisches Postfahrzeug aus der Zeit des ausklingenden 19. Jahrhunderts.

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Denzel WD Super 1300




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Wolfgang Denzel war ein österreichischer Rennfahrer, Autokonstrukteur und Unternehmer.

Einen der Sportwagen, den er selbst konstruierte, präsentiert die Österreichische Post nun auf einer Sondermarke aus der Serie „Autos“. 1908 in Graz geboren, baute Denzel schon während seiner Ausbildung sein erstes Motorrad. 1934 legte er den Grundstein für das heute noch bestehende Unternehmen. Er übernahm die Vertretung für BMW-Fahrzeuge für Kärnten und die Steiermark, später wurde er BMW-Generalimporteur für ganz Österreich. Seine Verbundenheit mit der Marke BMW zeigte sich auch in seinen Rennsporterfolgen, so gewann er etwa das Marathonrennen Bodensee-Plattensee auf einem Motorrad von BMW mit dem sensationellen Vorsprung von mehr als fünf Stunden. Auch als Autorennfahrer und später als Hochseesegler und sogar als Skirennfahrer war Denzel erfolgreich.

Nach Kriegsende begann er 1948 mit der Konstruktion eines eigenen Sportwagens, zunächst auf Basis eines VW Kübelwagens – oft ausrangierte Modelle aus dem Krieg –, später mit dem Rahmen eines VW Käfers und einem Vierzylinder-Boxermotor von Volkswagen. Ab 1952 wurde ein eigener Vierkant-Rohrrahmen entworfen, die Karosserie bestand aus leichtem Aluminium, später aus Ganzstahl. Auch die Motoren wurden von Denzel überarbeitet und optimiert. Rund 350 solche Denzel-Sportwagen wurden gebaut, vorerst Roadster, später auch Coupés. Der Markenname lautete nach dem Konstrukteur „WD“, später dann „Denzel“. Wolfgang Denzel war auch selbst mit seinen eigenen Sportwagen erfolgreich bei Rennen im Einsatz.

Die Denzel Sportwagen gab es als Modell „Seriensuper“, „Super“ und „International“. Die Leistung reichte von 52 PS bis 80 PS. Der „Super“ – das Markensujet ist ein solcher – brachte es auf 64 PS bei 1.290 Kubikzentimeter Hubraum, das Modell auf der Briefmarke stammt aus dem Jahr 1959.

Denzels Erfahrungen mit Sportwagen trugen auch wesentlich dazu bei, dass sein Entwurf für den BMW 700 im Jahr 1958 vom finanziell angeschlagenen BMW-Konzern mit Begeisterung aufgegriffen wurde – das Modell wurde in der Folge zum Retter für BMW und zum Beginn der Erfolgsgeschichte des Unternehmens. Ab den 1960er-Jahren übernahm das Unternehmen Denzel auch den Import einiger anderer Automarken, unter anderem etwa Volvo und Jaguar. Niederlassungen in ganz Österreich entstanden, mittlerweile gibt es 14 Kundencenter, die Neu- und Gebrauchtwagenverkauf, Reparaturen und Finanzierungsservice anbieten. 2009 wurden die verschiedenen Unternehmensteile unter dem Dach der Wolfgang Denzel Holding AG reorganisiert.

Wolfgang Denzels Leidenschaft in seinen letzten Lebensjahren war das Hochseesegeln – er konstruierte Hochsee-Rennjachten und wurde im Alter von 70 Jahren noch Weltmeister in der Zwei-Tonnen-Klasse. 1982 erhielt er das Große Silberne Ehrenzeichen für Verdienste um die Republik Österreich. Er verstarb 1990.

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100. Todestag Kaiser Franz Joseph

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Am 21. November 1916, als in ganz Europa und darüber hinaus der Erste Weltkrieg tobte, verstarb der österreichische Kaiser Franz Joseph I. im Schloss Schönbrunn an einer Lungenentzündung. Er wurde 86 Jahre alt und regierte beinahe 68 Jahre lang. Das Sujet der Sonderbriefmarke zu seinem 100. Todestag ist nach einer der Jubiläumsbriefmarken gestaltet, die Koloman Moser 1908 anlässlich des 60-jährigen Regierungsjubiläums des Kaisers entworfen hatte.

Franz Joseph wurde am 18. August 1830 ebenfalls im Schloss Schönbrunn geboren. Im Revolutionsjahr 1848 legte sein Onkel Ferdinand I., genannt der Gütige, sein Regierungsamt zurück, und der 18-jährige Franz Joseph übernahm die Kaiserkrone. 1854 heiratete er seine erst 16-jährige Cousine Elisabeth von Bayern, genannt Sisi, aus dem Haus Wittelsbach. Die Ehe scheint nicht besonders glücklich gewesen zu sein, Elisabeth fühlte sich am strengen Wiener Hof nicht wohl und verreiste, so oft es ging. Franz Joseph soll dafür langjährige Affären mit Anna Nahowski und mit der Schauspielerin Katharina Schratt gepflegt haben. Viele Schicksalsschläge trafen den Monarchen: Sein Bruder Maximilian, Kaiser von Mexiko, wurde erschossen. Der Sohn des Kaiserpaares, Kronprinz Erzherzog Rudolf, beging 1889 gemeinsam mit seiner Geliebten Mary Vetsera Selbstmord. Kaiserin Elisabeth wurde 1898 ermordet – worauf Franz Joseph gesagt haben soll: „Mir bleibt doch nichts erspart auf dieser Welt.“

Seine Mutter Prinzessin Sophie Friederike von Bayern spielte eine große Rolle im Leben des späteren Kaisers „von Gottes Gnaden“. Schon von Kindheit an war Franz Joseph dazu erzogen und ausgebildet worden, einmal den Thron zu besteigen. Mit großer Disziplin und Pflichtbewusstsein übernahm er das Amt dann auch und führte sein Reich als Monarch in dem Bestreben, den Vielvölkerstaat zusammenzuhalten. Jedoch erkannte er viele Zeichen der Zeit nicht rechtzeitig und verabsäumte wichtige Reformen. Nach der Ermordung des Thronfolgers Franz Ferdinand am 28. Juni 1914 in Sarajevo erklärte er Serbien den Krieg und löste damit den Ersten Weltkrieg aus, den man heute als „Urkatastrophe“ des 20. Jahrhunderts bezeichnet. Unabhängig von seinen innen- und außenpolitischen Misserfolgen war der Kaiser jedoch schon zu Lebzeiten eine Legende – eine Symbolfigur einer längst vergangenen Ära. Er trug fast immer Uniform, um seine Solidarität mit dem Heer zu unterstreichen. Seine äußere Erscheinung mit dem markanten weißen Backenbart war imposant, er war konservativ und pragmatisch und galt als Stoiker. Die Kaiserstadt Wien erlebte unter seiner Herrschaft einen kulturellen Aufschwung: Die Ringstraße wurde gestaltet, der Jugendstil erblühte. Mit seinem Tod – er arbeitete bis zu seinem Todestag unermüdlich – ging schließlich eine Epoche zu Ende. Zwei Jahre danach, mit Ende des Ersten Weltkriegs, ging auch die Doppelmonarchie Österreich-Ungarn unter, und die Herrschaft der Habsburgerdynastie war beendet.

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Koloman Moser – Liebespaar

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Einander zu- und doch auch voneinander abgewandt ist es, das Liebespaar von Koloman Moser. Der Mann blickt zum Himmel, die Frau kokett über ihre Schulter. Hält er sie im Arm oder hält er sie fest? Das Ölgemälde, das als Vorlage für die Sonderbriefmarke aus der Serie „Moderne Kunst in Österreich“ dient, entstand um 1913 und stammt von dem österreichischen Künstler, der auch selbst Postwertzeichen entwarf.

„Tausendkünstler“ nannte man den 1868 in Wien geborenen Kolo Moser, da er in so vielen verschiedenen Disziplinen der Kunst tätig war. Ob Malerei oder Kunsthandwerk, ob die Herstellung von Möbeln, Schmuck, Vasen oder Gläsern – gemäß der Idee des Gesamtkunstwerks, deren Vorreiter er war, durchdrang sein Wirken viele Bereiche, und Moser wurde zur Schlüsselfigur für den Aufbruch der österreichischen Kunst ins 20. Jahrhundert.

Nach dem Studium schloss er sich dem Siebenerclub an, einer Keimzelle der Wiener Secession – bei deren Gründung 1897 wurde er zu einem der bedeutendsten Akteure auf dem zeitgenössischen Kunstparkett. Das Secessionsgebäude, das Moser mitgestaltete, steht noch heute nahe dem Karlsplatz und wurde als „Goldenes Krauthappel“ bekannt. Es sorgte für Gesprächsstoff und gemahnte an die Innovationen der Zeit. Bald erlebten die Secessionisten einen wahren Boom. Moser gehörte zu ihren wichtigsten Künstlern und war federführend bei der Gestaltung der Vereinszeitschrift „Ver Sacrum“, der nach dem „Heiligen Frühling“ benannten Publikation.

Er war aber auch abseits der Secession tätig und strebte nach Eigenem, das er schließlich in der Wiener Werkstätte fand. Das Ziel dieser war es, verschiedene Formen des Kunsthandwerks zu vereinigen und den Kunsthandwerker ebenso wie den entwerfenden Künstler gelten zu lassen. Zudem ging man „vom Zweck aus, die Gebrauchsfähigkeit ist unsere erste Bedingung, unsere Stärke soll in guten Verhältnissen und in guter Materialbehandlung bestehen“, hieß es im Programm der Wiener Werkstätte. Einfach und zweckmäßig, aber erstklassig ausgeführt sollte alles sein, was dort produziert wurde. „Der Wirklichkeit ein Festkleid umzuwerfen“, darum ging es Koloman Moser. Ganze Wohnungseinrichtungen wurden von der Wiener Werkstätte geschaffen, darunter auch die Ausstattung des Modesalons Flöge von Emilie Flöge, Gustav Klimts Muse, und die Einrichtung des Sanatoriums in Purkersdorf. Neben Interieurs nach Mosers Entwürfen wurden auch Möbel, Schmuck, Leder- und Metallarbeiten, Spielzeug und Bucheinbände gefertigt. Das besondere Qualitätsniveau wurde erreicht, weil Kunsthandwerker und entwerfende Künstler eng zusammenarbeiteten. Mosers und Josef Hoffmanns Wohnaccessoires gelten bis heute als Inbegriff des damaligen Designs und als Paradebeispiel für bewusst gestyltes Wohnen.

Nach seinem Ausscheiden aus der Wiener Werkstätte konzentrierte sich Koloman Moser stark auf die Malerei. Er verstarb wie Klimt, Schiele und Otto Wagner im Jahr 1918. Die Kunst seiner Zeit hatte er maßgeblich geprägt.

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Design (in) Austria

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Design ist kein Luxus. Design ist ein elementarer Bestandteil jedes Produkts und trägt ganz entscheidend zu seinem Erfolg bei, indem es Menschen zum Kauf motiviert und die Benutzung eines Produkts angenehm macht. Es beeinflusst entscheidend den Erfolg von Innovationen, die auf den Markt kommen. Bei Design geht es nicht nur um Neuheit und Äußeres. Es geht darum, neue Produktwerte zu schaffen und darum, wie Dinge verwendet, produziert und der Gesellschaft gegenüber kommuniziert werden. Es ist wichtig zu erkennen, dass Design somit der entscheidende Motor für Innovation ist. Es ist ein grundlegender Bestandteil in der Produktentwicklung und Produktion und muss unserer Lebensform Wert, Qualität und Sinnhaftigkeit verleihen; es formt daher die Welt, in der wir leben. designaustria, Wissenszentrum und Interessenvertretung, ist Österreichs erste Adresse für Design.1927 gegründet, ist designaustria Europas drittälteste Designorganisation, in dessen Zentrum die Vertretung heimischer Designschaffender sowie die Vermittlung von Design und die Förderung des Dialogs zwischen DesignerInnen, Öffentlichkeit, Wirtschaft und Politik steht. Durch vielfältige Aktivitäten stärkt designaustria das Designbewusstsein und verdeutlicht den Nutzen von Design in Gesellschaft und Wirtschaft. wwwdesignaustria.at
LENTIA
Weniger ein Stuhl, der dem exzentrischen Lebensstil frönt, eher ein Möbel, das sich der Leichtigkeit des Seins verschrieben hat. LENTIA steht auf Massivholzbeinen, Sitz- und Lehnfläche aus schichtverleimtem Holz sind leicht in Form und Gewicht. In LENTIA verschmelzen und umarmen sich Traditionen des klassischen Stuhlbaus und Erkenntnisse des zeitgenössischen Gestaltens – dafür wurde der stapelbare LENTIA für den Staatspreis Design 2013 ausgewählt.
Tischlerei Pühringer
Die Tischlerei Pühringer ist ein Mühlviertler Familienbetrieb, gegründet im Jahr 1981. Klaus Pühringer ist begeisterter Tischlermeister und führt sein Unternehmen und seine 19 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter mit Überzeugung und Leidenschaft. Die intensive Auseinandersetzung mit dem Material Holz, das Verständnis für Design und die Zusammenarbeit mit namhaften aber auch jungen Gestalterinnen und Gestaltern prägen die tägliche Arbeit der Tischlerei und macht sie so erfolgreich. Klaus Pühringer und sein Team können was sie tun – und tun, was sie können. Das ist das Erfolgsrezept und wird auch in Zukunft die Ausrichtung des Unternehmens prägen. wwwpuehringer.at
MARCH GUT
Christoph March (*1983) und Marek Gut (*1978) studierten beide Industrial Design an der Kunstuniversität Linz. 2010 gründeten sie das Designstudio MARCH GUT mit Sitz in Linz. Grundlage für die beiden Designer ist eine interdisziplinäre und integrative Arbeitsweise, die im Austausch mit den jeweiligen Kunden auf das Projekt und den Nutzer fokussiert. Analytisch in der Herangehensweise und auf der Suche nach neuen Wegen arbeitet das Studio funktionsorientiert. Neue Technologien werden von MARCH GUT mit dem Anspruch an einen sinnvollen Umgang mit Ressourcen in ihre Arbeiten integriert. Die daraus resultierenden Erkenntnisse und Erfahrungen ermöglichen Neuentwicklungen, die in Form und Farbe einen hohen ästhetischen Anspruch haben. Beide Designer bevorzugen das Arbeiten mit natürlichen Materialien und loten laufend deren Grenzen aus. MARCH GUT arbeitet in den Bereichen Produkt- und Möbeldesign und gestaltet und kuratiert Ausstellungs- und Innenräume, darunter den Österreich-Pavillon im Rahmen der Mailänder Möbelmesse 2014, den Designsalon Linz 2014 und 2015, die Landesausstellung Salzburg 2016. wwwmarchgut.com

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Dirndl

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Auf die Lederhosen-Briefmarke vom Vorjahr folgt heuer als dazu passende Bekleidung für die Damen wieder eine ganz besondere Novität: die weltweit erste Briefmarke in Silhouettenstickerei in der traditionsreichen Form eines Dirndls. Als „Dirndl“ bezeichnet man in manchen Gegenden in Österreich und Süddeutschland ein junges Mädchen, daher leitet sich wohl auch der Name für das Dirndlkleid ab. Heutige Dirndln haben mit traditionellen Trachtengewändern oft nicht mehr viel gemein: Kurze Röcke, tiefe Ausschnitte, raffinierte Schnürungen und gewagte Farbkombinationen findet man bei den sogenannten historischen Trachten nicht. Diese zeichnen sich durch traditionelle, regionalspezifische Farben und Muster und – zumindest bei den Werktagstrachten – meist schlichte Schnitte aus, denn das Dirndlkleid wurde und wird in vielen ländlichen Regionen heute noch als Alltagskleidung getragen. Für feierliche Anlässe oder Feiertage gibt es besonders aufwendig gestaltete und verzierte Festtagstrachten mit bestickten Bändern und Halstüchern, seidenen Schürzen, oft bodenlangen Röcken und passenden Kopfbedeckungen wie etwa den oberösterreichischen Goldhauben.

Lange Zeit galt das Dirndl als altmodisch und „verstaubt“, doch seit einigen Jahren sieht man vermehrt auch im städtischen Bereich Frauen wie Männer in Trachtenkleidung. Das hängt wohl auch mit der steigenden Popularität von Wiesenfesten zusammen, die sich vom Münchner Oktoberfest ausgehend weltweit immer mehr verbreiten. Dort werden eher die modernen Dirndlvarianten getragen – möglichst sexy und auffällig soll es sein.

Die Dirndlmarke besticht im wahrsten Sinn des Wortes durch ihre spezielle Fertigung. Die Vorarlberger Firma Hämmerle & Vogel, in Lustenau beheimatet und Spezialist für Stickereikunst auf höchstem Niveau, zeichnet für das Design und die Herstellung verantwortlich. Jede Marke wird aus rund 40 Meter Faden in drei Farben gefertigt. Die gestickte Silhouette, die verschiedenen Farben und unterschiedlichen Stiche lassen das Dirndl plastisch und zugleich filigran und luftig wirken. Sogar der Faltenwurf ist erkennbar. Die zierliche Bluse ist in gebrochenem Weiß gehalten, ebenso die Schürze, die eine andere Stichart aufweist. Das rote Dirndlkleid und die ebenfalls gestickte, gleichfarbige Aufschrift „Austria“ machen daraus ein rot-weiß-rotes kleines Kunstwerk. Die Schürzenschleife und der Nominalwert der Briefmarke in Grün sind ein besonderer Hingucker.

Hämmerle & Vogel ist ein traditionsreiches Vorarlberger Familienunternehmen, das seit über 100 Jahren hochwertige Stickereien für internationale Kunden fertigt, darunter Modehäuser wie Chanel, Marc Jacobs, Victoria’s Secret und Agent Provocateur.

Für die Dirndlmarken wurden insgesamt 5,6 Millionen Meter Faden verwendet. Hämmerle & Vogel stellte bereits mehrere Stickereimarken für die Österreichische Post her: ein Edelweiß- und ein Enzianmotiv sowie eine Petit-Point- Stickerei.

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Glückwunschmarke „Danke“

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Sag’s durch die Briefmarke – mehr denn je gilt dieser Satz für die neue Glückwunschmarke der Österreichischen Post. Mehrere Varianten stehen auf ein und derselben Briefmarke zur Auswahl, und der Versender kann selbst angeben, wofür er sich bedanken möchte: für einen Brief oder eine Karte, für Glückwünsche, für eine Einladung oder einen Besuch oder für etwas anderes, das man selbst ergänzen kann – einfach ankreuzen und ausfüllen.

„Danke“ sagt die Briefmarke aber auch mit der orangefarben strahlenden Blume, die dem Betrachter fröhlich entgegenleuchtet – ein kleiner Blumengruß als Dank für eine nette Geste. Orange gilt als die Farbe der Freude und Geselligkeit – was wäre passender als diese Farbe, um seine Dankbarkeit auszudrücken? Damit ist das Schreiben von Dankesbriefen nicht mehr eine lästige Pflicht, sondern etwas, das Spaß macht – und der Empfänger erkennt schon an der Briefmarke, dass er jemandem eine Freude bereitet hat.

Ob nach einem Geburtstag, einer Hochzeit oder einem Jubiläum – mit der Danke- Briefmarke kann man sich einfach für Geschenke und Glückwünsche bedanken. Und jede Gastgeberin und jeder Gastgeber freut sich, wenn nach einem gelungenen Abend in fröhlicher Runde ein nettes Dankschreiben mit einer solchen speziellen Briefmarke eintrifft – damit ist man sicher auch zur nächsten Party wieder eingeladen! Durch die freie Zeile auf der Briefmarke sind der Fantasie der Versender keine Grenzen gesetzt: danke für einen netten Abend, für deine Hilfe, für deine Freundschaft, für die schönen Fotos oder wofür auch immer man seine Dankbarkeit ausdrücken möchte. Ein kurzer Brief oder eine Postkarte, darauf eine fröhliche Briefmarke mit einer persönlichen Botschaft – eine schöne Art zu zeigen, dass man sich über etwas gefreut hat.

Die Glückwunschmarke „Danke“ ist eine Dauermarke, die in allen Postvertriebsstellen erhältlich ist. Sie trägt keinen Nennwertaufdruck, sondern gilt als Frankatur für eine Standard-Inlandsendung, also derzeit 0,68 Euro. 2013 gab es bereits eine Glückwunschmarke mit der Aufschrift „Alles Gute!“ – eine charmante Möglichkeit, ein Glückwunschschreiben zu frankieren. Die Briefmarke mit dem „Danke“ ist damit mehr als nur eine Postfreimachung, sie vermittelt selbst schon eine Botschaft: „Danke, dass du etwas Nettes getan hast, ich habe mich sehr darüber gefreut!“

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Maria Locherboden

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Ein wortwörtlich „wundervoller“ Ort vor der herrlichen Bergkulisse der Mieminger Kette – das ist Maria Locherboden, eine neugotische Wallfahrtskirche und ein beliebtes Ausflugsziel in Tirol nahe der Orte Mötz und Stams, das die Österreichische Post in der Serie „Kirchen in Österreich“ präsentiert.

Über die Landesgrenzen hinaus berühmt wurde die Pilgerstätte durch zwei wundersame Vorkommnisse. Einerseits erzählt man sich die Geschichte eines Knappen namens Thaman Kluibenschädl, der 1740 möglicherweise im hiesigen Stollen eingeschlossen war und gerettet werden konnte. Eventuell brachte er aber auch nur als Dank dafür, dass beim Schürfen im Stollen nie etwas passiert war, ein Bild der Muttergottes über dem Eingang an. Jedenfalls erlangte Maria Locherboden bereits durch dieses Bild lokale Bedeutung als Wallfahrtsort. 1854 wurde ein neuer Steg zum erweiterten Stolleneingang angelegt, 1860 brachte man ein größeres Marienbild an. Zuerst hatte man vorgehabt, das ursprüngliche zu restaurieren, dann hängte man doch eine Kopie des Gnadenbildes Mariahilf von Lucas Cranach auf, das heute noch in der Kirche über dem Hochaltar zu sehen ist.

Wirklich berühmt wurde Maria Locherboden nach der Heilung der schwerkranken Maria Kalb aus der Nähe von Innsbruck. Die junge Frau war 1871 bereits mit dem Sterbesakrament versehen, als ihr die Muttergottes erschienen sein soll und ihr gesagt haben soll: „Du musst mich suchen im Oberland und den Rosenkranz zu meinen sieben Schmerzen beten!“ Sie wurde von ihrem Bruder nach Mötz gebracht und zur Grotte getragen, wo sie betete und die heilige Maria anrief. Danach fühlte sie sich plötzlich stark und geheilt und ging selbständig nach Mötz zurück. Maria Kalb soll noch bis 1925 gelebt haben.

Nun wuchs die Zahl der Pilger ständig, und die Gnadenkapelle beim Stolleneingang wurde errichtet. Ende des 19. Jahrhunderts begann man auf dem Hügel oberhalb der Gnadenkapelle mit dem Bau einer neugotischen Wallfahrtskirche, um dem Ansturm der Wallfahrer gerecht zu werden. Baumeister war Heinrich Hörmann. 1901 wurde die Kirche feierlich eingeweiht, die Feier soll von seltsamen Lichterscheinungen begleitet worden sein. Seit den 1870er-Jahren gibt es auch Kreuzwegstationen entlang des Weges von Mötz nach Locherboden.

Die Kirche Maria Locherboden lockt heute mit einem Altaraufbau des Tiroler Bildschnitzers Josef Bachlechner, mit einer neuen Orgel und einer modernen Kapelle für Nachtwallfahrten. An den Wänden und im Gewölbe findet man ornamentale und figürliche Malerei zu den Themen Ostern, Weihnachten, Fronleichnam und Pfingsten, zahlreiche Mötzer Bürger wurden hier porträtiert. Beachtenswert sind auch die bunten Glasfenster. Bis heute gilt Maria Locherboden als Ort der Hoffnung auf Hilfe, denn viele Pilger nehmen ernst, was auf einem Spruchband in der Kirche steht: „Dies ist der Ort, wo du mich suchen musst“.

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Wer kennt sie nicht, die klassischen Wiener Kaffeehausstühle mit der gebogenen Rückenlehne? Erfunden hat sie der Tischler und spätere Unternehmer Michael Thonet, der damit einen echten Klassiker erschaffen hat.

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Michael Thonet wurde 1796 in Boppard am Rhein geboren. Als selbstständiger Möbeltischler begann er schon bald mit der Herstellung von Möbeln aus gebogenem Holz zu experimentieren. Die Holzteile für seine Bugholzmöbel wurden gekocht und dann mit einer Biegeform in die gewünschte Form gebracht und zusammengeleimt, ein Verfahren, das er ständig verbesserte. 1836 entwickelte er den „Bopparder Schichtholzstuhl“, mit dem er erste Erfolge feierte.
Die Gebrüder Thonet in Wien

Fürst Metternich, den Thonet 1841 auf der Weltausstellung kennenlernte, holte ihn nach Wien, wo er dem Kaiserhof seine Entwürfe präsentierte und auch ein Patent dafür erwarb. Kurze Zeit später übersiedelte er mit seiner Familie nach Wien und gründete gemeinsam mit seinen fünf Söhnen einen eigenen Betrieb, die Firma Gebrüder Thonet. Bei der Londoner Weltausstellung 1851 stellte Thonet seine Bugholzmöbel einem internationalen Publikum vor und schaffte so den Durchbruch. Der wachsende Betrieb übersiedelte 1857 in ein neues Werk im mährischen Koritschan.

1859 entwickelte Thonet den legendären Stuhl Nr. 14 (heute 214) aus massivem Buchenholz, für den er 1867 bei der Weltausstellung in Paris eine Goldmedaille erhielt. Dieser Wiener Kaffeehausstuhl ist heute eine Design-Ikone und gilt als der meistgebaute Stuhl der Welt, bis 1930 wurden über 50 Millionen Exemplare produziert. Das Besondere an ihm war, dass er in seine Einzelteile zerlegbar war und somit aus vorgefertigten Teilen einfach zusammengebaut werden konnte. Das machte ihn zu einem Massenkonsumartikel und nebenbei auch ideal für den Export in alle Welt. Ein weiteres erfolgreiches Design von Thonet ist u. a. auch der Stuhl Nr. 4, der auf der Sondermarke zu sehen ist.

Michael Thonet verstarb 1871 und wurde in einer Familiengruft auf dem Wiener Zentralfriedhof beerdigt. Die Thonet GmbH hat heute ihren Sitz in Frankenberg in Deutschland, und immer noch sind Nachfahren Michael Thonets aktiv in die Geschäfte eingebunden.

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Hubert Scheibl „Big Es“

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chöpfer mächtiger Bildwelten
„Big Es“ - das 2,90 mal 2 Meter große Gemälde ist das Motiv für diese Sondermarke. Es entstand 2014/2015, der Titel verweist auf die intellektuelle Beschäftigung des Künstlers mit Sigmund Freud, dem Erfinder der Psychoanalyse. Hubert Scheibl wurde 1952 im oberösterreichischen Gmunden geboren. Von 1976 bis 1981 studierte er bei Max Weiler und Arnulf Rainer an der Akademie der bildenden Künste in Wien. Bereits 1985 nahm er gemeinsam mit Gunter Damisch als Repräsentant Österreichs an der Biennale im brasilianischen São Paulo teil. Es folgten zahlreiche internationale Ausstellungen, u. a. bei der Biennale di Venezia, in New York, Paris, Shanghai, Korea, Berlin oder Sydney. Scheibls Arbeiten sind weltweit in renommierten Sammlungen präsent, u. a.: Centre Pompidou Paris, Michael and Susan Hort Collection, New York, Leopold Museum Wien, Albertina oder Belvedere. Er zählt zu der in den 1980er-Jahren entstandenen Gruppe der Neuen Wilden, deren Hauptmerkmale großformatige Bilder mit gewollter Formlosigkeit, entschiedenem Pinselstrich und kräftiger Farbigkeit sind. Die Neuen Wilden sind Vertreter einer expressiven Abstraktion.
Von der Alchemie des Sehens
Hubert Scheibl ist einer der bedeutendsten österreichischen Künstler der Gegenwart. Über seine Arbeit sagt er: „In der Alchemie des Sehens ist die Grenze unserer Bilder die Grenze unserer Welt. Das Bild wirkt oft wie ein 'Gedächtnisrestl', eine Spur, die über das hinausweist, was zu sehen ist. Meine Arbeit ist eine forschende Bewegung, die sich mehr intuitiv unbekannten Energiefeldern und -formen nähert. Ein ständiges Oszillieren zwischen hüben und drüben."

Der US-amerikanische Kunstkritiker Donald Kuspit schreibt: „Scheibls Bilder sind authentische vorbildliche Werke, abstrakte Kunst im besten Sinn. Das bedeutet, dass in ihnen eine Fläche gestaltet wird, die weniger als Leinwand für die Projektion von Bildern dient, denn als Seismograph, der urzeitliche Empfindungen aufzeichnet.“

„Big Es" besticht vor allem auch durch seine Silberschicht. Die ersten Arbeiten mit dieser „Unfarbe" in der Geschichte der Malerei, „Nicotine on Silverscreen", entstanden 2009.

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HEROS-titan Feuerwehrhelm

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Durch Design zu mehr Sicherheit und Erfolg

Das oberösterreichische Familienunternehmen Rosenbauer schrieb mit dem Helm HEROS-titan ein Stück österreichische Designgeschichte. Die Österreichische Post AG würdigt diese Innovation mit einer Sondermarke.

Design defi niert die Schnittstelle zwischen Kreativität und Innovation und entscheidet damit nicht nur über die Gestaltung von Produkten und Dienstleistungen, sondern vor allem auch über deren wirtschaftlichen Erfolg und Wettbewerbsfähigkeit. Gutes Design ist ein Instrument zur strategischen Gestaltung eines Marktauftritts. designaustria, 1927 gegründet, verleiht als Wissenszentrum und Interessenvertretung nicht nur den heimischen Designschaffenden und deren AuftraggeberInnen eine starke Stimme, sondern verdeutlicht auch das Designbewusstsein und den Nutzen von Design in Gesellschaft und Wirtschaft.
HEROS-titan: ein Feuerwehrhelm der Extraklasse
Sicherheitstechnisch und gestalterisch punktet dieses Produkt durch ganzheitliche Funktionalität. Der HEROS-titan verbindet allerhöchsten Schutz mit perfektem Sitz und Leichtigkeit. Das geringe Gewicht von nur 1,3 Kilogramm und die individuell adaptierbare Passform sorgen für maximalen Tragekomfort. Der Helm ist mit einer situationsabhängig verstellbaren Lampe, einem Schutzvisier und optional mit einer Wärmebildkamera ausgestattet. Gestaltet wurde HEROS-titan von formquadrat, gegründet 1997 als Agentur für Industrial Design. Deren Inhaber Stefan Degn und Mario Zeppetzauer haben einiges gemeinsam: geboren 1970 in Gmunden, Abschluss des Designstudiums an der Kunstuniversität Linz und die Berufung, mit einzigartigen Designlösungen die Welt ein Stück lebenswerter zu machen. Mehr als 90 renommierte internationale Auszeichnungen zeugen unter dem Motto „uniqueness“ von außergewöhnlicher Kompetenz und kontinuierlichem Engagement.

Das börsennotierte Familienunternehmen Rosenbauer International AG besteht in der sechsten Generation und entwickelt und produziert Fahrzeuge, Löschtechnik und Ausrüstung für Feuerwehren sowie vorbeugende Brandschutzanlagen. Rosenbauer ist heute als weltumspannender Konzern Innovations- und Technologieführer für Feuerwehrtechnik und Ausstatter von Feuerwehren rund um den Globus.

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800 Jahre Diözese Graz-Seckau



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Die katholische Kirche in der Steiermark

Im Jahr 1218 gründete der Salzburger Erzbischof die Diözese Seckau in der Steiermark – die Österreichische Post AG gratuliert mit einer Sondermarke zum 800-Jahr-Jubiläum.

Der Salzburger Erzbischof Eberhard II. gliederte zu Beginn des 13. Jahrhunderts Teile seines Bistums aus, und so kam es nach päpstlicher Erlaubnis vom 22. Juni 1218 zur Gründung der Diözese Seckau. Erster Bischof von Seckau wurde Karl I. von Friesach; Bistumssitz und Kathedrale waren das schon bestehende Augustiner-Chorherrenstift Seckau und dessen Stiftskirche. Als Wohnsitz der Bischöfe diente jedoch ein Teil des Schlosses Seggau bei Leibnitz und von 1254 bis heute der Bischofhof in Graz.

Unter Kaiser Joseph II. fanden radikale Veränderungen statt. So wurde etwa auch das Kloster Seckau aufgehoben und erst im 19. Jahrhundert von Benediktinern neu besiedelt. Der Bischofssitz wurde 1786 nach Graz verlegt, die ehemalige Hof-, Pfarr- und Jesuitenkirche zum heiligen Ägydius ist seither die Domkirche der Diözese.
Die Diözese Graz-Seckau heute

Heute entsprechen die Grenzen der Diözese Graz-Seckau – so ihr offizieller Name seit 1963 – weitgehend den Landesgrenzen der Steiermark. Die Diözese besteht derzeit aus 388 Pfarren. Rund 1,2 Millionen Menschen leben im Raum der Diözese, mehr als zwei Drittel sind Katholiken. Seit 2015 steht Wilhelm Krautwaschl als 58. Bischof der Diözese Graz-Seckau vor.

Das Motto „Zukunft säen“ ist das Leitthema des Jubiläumsjahres 2018. Existenzielle Fragen zur Zukunft der Kirche werden in vielfältigen Veranstaltungen wie etwa Ausstellungen, Themenwegen oder Kreativprojekten behandelt, auf dem 1.218 Meter hohen Himmelkogel wird ein Jubiläumskreuz als bleibendes Zeichen der Feierlichkeiten errichtet. Neben dem 800-Jahr-Jubiläum der Diözese Graz-Seckau jährt sich 2018 auch der Todestag des heiligen Rupert zum 1.300. Mal – gemeinsam mit dem heiligen Virgil ist er auch Diözesanpatron von Graz-Seckau. Das Markensujet zeigt ein Detail einer Statue des heiligen Rupert, die um 1520 von Lienhart Astl gefertigt wurde und aus der Filialkirche Niederhofen bei Stainach stammt. Heute ist sie im Diözesanmuseum Graz zu sehen.

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Tag der Briefmarke 2018

Die Briefmarke zur Förderung der Philatelie



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Die diesjährige Marke zum Tag der Briefmarke 2018 ist dem Bundesland Kärnten gewidmet und zeigt Impressionen rund um den Wörthersee.

Alljährlich gibt die Österreichische Post AG eine Sondermarke zum Tag der Briefmarke heraus, deren Zuschlag von 1,44 Euro der Förderung der Philatelie zugutekommt. Seit 2010 widmete sich jedes Jahr ein anderes österreichisches Bundesland dem Thema dieser Briefmarke – 2018 schließt Kärnten die philatelistische Rundreise durch das Land ab. Die diesjährige Sondermarke zeigt kulturelle Highlights und touristische Attraktionen Kärntens. Anlässlich des Jubiläums „500 Jahre Landeshauptstadt Klagenfurt“ zieren bekannte Klagenfurter Sehenswürdigkeiten wie das Wörtherseemandl, der Lindwurm oder das Landhaus den Rand des Kleinbogens. Die Marke wird am 25. Mai im Rahmen der ÖVEBRIA 2018 in Klagenfurt ihren Ersttag haben.

Kärntner Impressionen

Der Wörthersee ist durch seine abwechslungsreiche Natur und reizvolle Landschaft eine der beliebtesten Tourismusregionen Österreichs. Der größte See Kärntens ist ein Relikt aus der Eiszeit und verdankt seinen Namen dem Ort Maria Wörth, der auf einer Halbinsel am Südufer des Sees liegt. Auf dem höchsten Punkt der Halbinsel liegt die malerische spätgotische Wallfahrtskirche, die den Heiligen Primus und Felicianus geweiht ist. Im Inneren der Kirche dominieren der Hochaltar mit dem Gnadenbild der Muttergottes sowie die prachtvolle barocke Kanzel. Teil der Kirchenanlage ist auch die kleinere Winter- oder Rosenkranzkirche etwas unterhalb der Pfarrkirche, die berühmt für ihr Marienglasfenster und die romanischen Fresken ist.

Einen hervorragenden Rundblick auf den See bietet der moderne, 100 Meter hohe Sende- und Aussichtsturm auf dem Pyramidenkogel. 2013 wurde das spektakuläre Gebäude aus Holz und Stahl errichtet, der Entwurf stammt von den Klagenfurter Architekten Markus Klaura und Dietmar Kaden. Mit dem letzten Schraubendampfer Österreichs, der DS Thalia, kann man eine nostalgische Ausflugsfahrt machen – ein außergewöhnliches Ereignis! Das Flaggschiff der Wörtherseeschifffahrt wurde 1909 gebaut und erlebte 1988 nach umfassenden Restaurierungsarbeiten seinen zweiten Stapellauf.

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Sport & Wasser – Wasserski

Skifahren auf dem Wasser

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Eine neue Sondermarkenserie der Österreichischen Post AG ist dem Sport gewidmet. Im Mittelpunkt sollen weniger bekannte Sportarten stehen, die in themenbezogenen Sätzen ausgegeben werden. Die ersten Marken thematisieren den Wassersport.

Die ersten Versuche mit Wasserskiern werden dem US-amerikanischen Erfinder Ralph Samuelson zugeschrieben, der in den 1920er-Jahren erstmals auf zwei Holzskiern über das Wasser glitt. Wasserski fährt man meist mit zwei Skiern, ähnlich wie beim Alpinskilauf. Die Skier sind an den Spitzen etwas aufgebogen. Die Füße stecken in Gummimanschetten, der Fahrer hält sich mit einem Haltegriff an dem Zugseil fest, mit dem ihn ein Motorboot oder ein Wasserskilift über das Wasser zieht. Besonders wichtig dabei ist die richtige Körperhaltung und -spannung, um die Balance halten zu können.

Geübte Fahrer steigen oft auf einen Monoski um. Dabei stehen beide Beine hintereinander auf einem einzigen Ski, der hintere Fuß wird nur in einer Schlaufe eingehängt. Eher dem Snowboarden ähnlich ist dagegen das Wakeboarden, eine Trendsportart, die auch bei uns immer populärer wird. Wettkämpfe werden in den Sparten Wasserski oder Wakeboard mit Boot und mit Lift, Racing, Barfuß sowie Versehrtensport ausgetragen. Die Wettkampfdisziplinen umfassen Slalom, Trickski und Springen. Wasserski zählt allerdings bis heute nicht zu den olympischen Sportarten.
Wassersport auf Briefmarken

Die Sondermarken der neuen Serie werden bei der ÖVEBRIA 2018 in Klagenfurt präsentiert – das Thema Wassersport passt da besonders gut, denn dieser spielt am Wörthersee naturgemäß eine wichtige Rolle.

Die kraftvollen, dynamischen Sportbilder in einer Mischtechnik aus Foto und grafischen Illustrationsarbeiten kommen auf dem für das Thema Wasser eher ungewöhnlichen blauvioletten Hintergrund besonders gut zur Geltung. Die Farbgebung im rechten Bereich ist dagegen auffällig bunt und bietet eine gute Unterscheidbarkeit der verschiedenen Wertstufen sowie einen hohen Wiedererkennungswert. Der kühle hellblaue Farbton der Wasserski-Marke steht symbolisch für Wasser und Skifahren.


Sport & Wasser – Segeln / Gleiten mit dem Wind

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Eine neue Sondermarkenserie der Österreichischen Post AG ist dem Sport gewidmet. Im Mittelpunkt sollen weniger bekannte Sportarten stehen, die in themenbezogenen Sätzen ausgegeben werden. Die ersten Marken thematisieren den Wassersport.

Jahrhundertelang waren Segelschiffe die einzigen Transportmittel zur Meeresüberquerung.

Manchmal wurden Schiffe zusätzlich mit Rudern ausgestattet, um bei Windstille vorwärts zu kommen. Große Segelschiffe waren sowohl als Kriegsschiffe als auch zu Handelszwecken auf den Weltmeeren unterwegs.

Heute ist das Segeln vor allem eine beliebte Freizeitbeschäftigung und ein spektakulärer Wettkampfsport. Beim Segeln gibt es zahlreiche Bootsklassen mit unterschiedlichen Rumpfbauweisen, Masten und Segeln, von der kleinen Optimisten-Jolle – oft schon für Kinder der Einstieg in den Segelsport – bis zu großen Segelyachten mit Kajüten, die eher für Freizeitzwecke genutzt werden.

Österreich hat zahlreiche erfolgreiche Segelsportler hervorgebracht. Herausragende Erfolge feierten etwa die beiden Tornado-Segler Roman Hagara und Hans-Peter Steinacher, die sowohl bei den Olympischen Sommerspielen 2000 in Sydney als auch bei jenen 2004 in Athen die Goldmedaille erringen konnten. Der Tornado ist ein Katamaran mit zwei Rümpfen, der Spitzengeschwindigkeiten von über 30 Knoten erreichen kann. Tanja Frank und Thomas Zajac konnten bei den Olympischen Sommerspielen 2016 Bronze in der Nacra-17-Klasse erringen.
Wassersport auf Briefmarken

Die Sondermarken der neuen Serie werden bei der ÖVEBRIA 2018 in Klagenfurt präsentiert – das Thema Wassersport passt da besonders gut, denn dieser spielt am Wörthersee naturgemäß eine wichtige Rolle.

Die kraftvollen, dynamischen Sportbilder in einer Mischtechnik aus Foto und grafischen Illustrationsarbeiten kommen auf dem für das Thema Wasser eher ungewöhnlichen blauvioletten Hintergrund besonders gut zur Geltung. Die Farbgebung im rechten Bereich ist dagegen auffällig bunt und bietet eine gute Unterscheidbarkeit der verschiedenen Wertstufen sowie einen hohen Wiedererkennungswert. Der elegante Goldfarbton der Segelmarke symbolisiert die großen Erfolge der beiden „goldenen“ Segelsportathleten Steinacher und Hagara.

Sport & Wasser – Kitesurfen / Surfen mit dem Drachen

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Eine neue Sondermarkenserie der Österreichischen Post AG ist dem Sport gewidmet. Im Mittelpunkt sollen weniger bekannte Sportarten stehen, die in themenbezogenen Sätzen ausgegeben werden. Die ersten Briefmarken thematisieren den Wassersport.

Beim Kitesurfen, auch Lenkdrachensegeln genannt, muss man sowohl den Lenkdrachen, also den Kite, als auch das Surfboard beherrschen, mit dem man über das Wasser gleitet. Angetrieben wird der Surfer vom Wind. Mit dem Lenkdrachen ist er über ein bis zu 30 Meter langes Seil verbunden, die Steuerung erfolgt über eine Lenkstange („Kitebar“). Das Board ist meist ähnlich einem Wakeboard, der Surfer steht mit den Füßen in Schlaufen.

Wer das Kitesurfen erfunden hat, lässt sich kaum nachvollziehen. In den 1980er- und 1990er-Jahren wurden Lenkdrachen aus Kunstfaser entwickelt, die mit aufblasbaren Luftschläuchen versehen waren, sogenannte „Tubekites“. Damit war es möglich, den Kite auch aus dem Wasser heraus zu starten, eine wichtige Voraussetzung für die heutige Form des Kitesurfens.

Das Kitesurfer-Paradies der Anfangszeit war Hawaii, wo auch die ersten Kitesurf-Schulen gegründet wurden und die ersten Wettbewerbe stattfanden. Geübte Kitesurfer vollführen über 100 Meter weite Sprünge in luftige Höhen, die wohl für einen ziemlichen Adrenalinstoß sorgen. Kitesurfen ist eine dynamische Sportart, die immer mehr Menschen begeistert und auch an vielen großen Seen in Österreich erlaubt ist.
Wassersport auf Briefmarken

Die Sondermarken der neuen Serie werden bei der ÖVEBRIA 2018 in Klagenfurt präsentiert – das Thema Wassersport passt da besonders gut, denn dieser spielt am Wörthersee naturgemäß eine wichtige Rolle.

Die kraftvollen, dynamischen Sportbilder in einer Mischtechnik aus Foto und grafischen Illustrationsarbeiten kommen auf dem für das Thema Wasser eher ungewöhnlichen blauvioletten Hintergrund besonders gut zur Geltung. Die Farbgebung im rechten Bereich ist dagegen auffällig bunt und bietet eine gute Unterscheidbarkeit der verschiedenen Wertstufen sowie einen hohen Wiedererkennungswert. Der knallige Magenta-Farbton der Kitesurf-Marke symbolisiert Jugend und dynamischen Wagemut.

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150 Jahre Bezirkshauptmannschaften

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Vor nunmehr 150 Jahren wurden die Bezirkshauptmannschaften in ihrer heutigen Form als Bezirksverwaltungsbehörden durch ein kaiserliches Gesetz eingerichtet – dieses Jubiläum würdigt die Österreichische Post AG mit einer Sondermarke.

Das Gesetz Nr. 44 vom 19. Mai 1868 regelt in § 11: Die landesfürstlichen politischen Bezirksbehörden führen die Benennung „Bezirkshauptmannschaften“. An der Spitze einer jeden solchen Behörde steht ein Bezirkshauptmann. Mit dieser Einrichtung der Bezirkshauptmannschaften auf der Grundlage der Dezemberverfassung von 1867 erfolgte eine endgültige Trennung von Justiz und Verwaltung.

Eine Bezirkshauptmannschaft, meist mit den Buchstaben „BH“ abgekürzt, ist die niedrigste Verwaltungsbehörde der staatlichen Verwaltung in jenen Bezirken, die nicht im Bereich einer Stadt mit eigenem Statut liegen – die Bezirksverwaltungsbehörde einer Statutarstadt wird Magistrat genannt.

Die Organisation der Bezirkshauptmannschaften ist in jeweiligen Landesgesetzen geregelt. Die Leitung einer BH obliegt der Bezirkshauptfrau bzw. dem Bezirkshauptmann. Bezirkshauptleute müssen rechtskundige Personen sein und werden von der Landesregierung ernannt. In Österreich gibt es 79 politische Bezirke mit einer Bezirkshauptmannschaft und 15 Statutarstädte mit einem Magistrat sowie die „Politische Expositur“ der Bezirkshauptmannschaft Liezen in Gröbming. Ab 2012 wurden in der Steiermark einige Bezirke neu strukturiert, 2017 wurde der politische Bezirk Wien- Umgebung aufgelöst.
Aufgaben der Bezirkshauptmannschaft

Bezirkshauptmannschaften erfüllen Aufgaben sowohl der mittelbaren Bundesverwaltung als auch der Landesverwaltung. In ihren Aufgabenbereich fallen etwa Gewerbe-, Wasser- und Verkehrsrecht, Gemeindeaufsicht, Gesundheits-, Veterinär- und Forstverwaltung, Sicherheitsverwaltung und Sozialhilfe. Auch für die Ausstellung einiger Dokumente wie z. B. eines Reisepasses ist die BH zuständig.

Das 150-jährige Jubiläum der Bezirkshauptmannschaften jährt sich im Mai und wird unter anderem mit einer Wanderausstellung in oberösterreichischen Bezirkshauptmannschaften und mit einem großen Festakt in der Alten Universität Graz gefeiert.

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EUROPA 2018 – „Schemerlbrücke“ Wien / Die „Löwenbrücke“


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Die jährlich ausgegebene EUROPA-Marke ist heuer dem Thema „Brücken“ gewidmet. Anlässlich des 100. Todestags von Otto Wagner wurde die Schemerlbrücke am Nussdorfer Wehr in Wien als Motiv für die Sondermarke ausgewählt.

Die Brücke verbindet mit ihren 49 Metern Spannweite über den Donaukanal und den Treppelweg hinweg Nussdorf im 19. Wiener Bezirk mit dem Brigittenauer Sporn, der zum 20. Bezirk gehört. Ihren Namen verdankt sie dem Architekten und Wasserbauingenieur Joseph Maria Schemerl von Leythenbach, der 1810 als Hofbauratsdirektor einen ersten Plan einer Donauregulierung erarbeitete, der allerdings nicht verwirklicht wurde.

Errichtet wurde die Schemerlbrücke in den Jahren 1894 bis 1899 als Teil der Nussdorfer Schleusenund Wehranlage: Die Sperren befinden sich unterhalb der Brücke. Knapp vor der Brücke zweigt der Donaukanal von der Donau ab, das Wehr dient der Regelung der Wasserzufuhr in den Donaukanal. Otto Wagner war der architektonische Planer der Wehranlage. Dazu gehören die Schemerlbrücke aus Stein und stählernen grünen Fachwerkbalken, das Jugendstil-Verwaltungsgebäude und ein Kettenmagazin. Schon aus der Ferne fallen die beiden gewaltigen bronzenen Löwen auf, die auf mächtigen Pfeilern an den beiden Enden der Brücke thronen und stromaufwärts blicken. Sie stammen vom Bildhauer Rudolf Weyr und sind auf der Sondermarke farblich besonders hervorgehoben. Auch der Wahlspruch Kaiser Franz Josephs, „Viribus unitis“ (mit vereinten Kräften), ist auf der Brücke verewigt. Die gesamte Brückenanlage steht heute unter Denkmalschutz.
PostEurop – die EUROPA-Marken

Mit den EUROPA-Marken sollen die gemeinsamen Ziele der europäischen Postgesellschaften gefördert und die Gemeinsamkeiten in der Kultur und der Geschichte hervorgehoben werden. Damit wird die Briefmarke zu einem Symbol für eine engere europäische Zusammenarbeit und Integration. Die EUROPA-Marken gibt es seit 1956, seit 1993 koordiniert PostEurop, die Vereinigung der europäischen Postunternehmen, die jährlichen Ausgaben, die auch das offizielle EUROPA-Logo tragen. Eine Arbeitsgruppe wählt alle zwei Jahre die Themen für die kommenden EUROPA-Marken aus, die in den jeweiligen Ländern dann umgesetzt werden.

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350 Jahre Universität Innsbruck

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1669: Die Gründung

Vor 350 Jahren wurde die Universität Innsbruck als Tiroler Landesuniversität gegründet. Die Österreichische Post gratuliert zum großen Jubiläum mit einer Sondermarke.

Den Grundstein für die Errichtung der altehrwürdigen Alma Mater bildete der sogenannte „Haller Salzaufschlag". Diese im Jahr 1669 von Kaiser Leopold I. genehmigte Sondersteuer ermöglichte die Finanzierung der Universität. Die erste Fakultät war die Philosophische, ihr folgten 1671 die Theologische und die Juridische, später auch die Medizinische. 1673 wurde ein erstes Hauptgebäude eingerichtet.

Nach der Aufhebung des Jesuitenordens durch Papst Clemens XIV. übersiedelte die Universität 1776 an deren ehemaligen Standort in der Universitätsstraße, wo sich noch heute die Theologische Fakultät befindet. 1810 wurde die Universität – bereits zum zweiten Mal – zum Lyceum umstrukturiert, 1826 wurde sie unter Kaiser Franz I. dann wieder zur Universität, seither trägt sie den Namen „Leopold-Franzens-Universität“.
Die Universität wächst

Im Laufe des 19. Jahrhunderts wurden weitere Institute gegründet, was den Raumbedarf bald erhöhte. Die erstmalige Zulassung von Frauen erfolgte im Studienjahr 1897/98, allerdings vorerst nur an der Philosophischen Fakultät. 1924 wurde ein neues Hauptgebäude eröffnet. In der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts wuchs die Universität weiter und ist heute die größte Bildungseinrichtung Westösterreichs.

2004 erfolgte die Ausgliederung der Medizinischen Fakultät als eigene Universität, die übrigen Fakultäten wurden neu strukturiert. Im Zuge des Bologna-Prozesses kam es ab 2007 zur Einführung des internationalen Studiensystems mit Bachelor-, Master- und Doktoratsabschluss. Heute gibt es etwa 28.000 Studierende an der Universität Innsbruck, mehr als die Hälfte davon sind Frauen. In der Forschung setzt die Universität fünf Schwerpunkte: Mensch und Umwelt im alpinen Raum, kulturelle Begegnungen und Konflikte, molekulare Biowissenschaften, Physik und Scientific Computing. Das Markenmotiv zeigt das Siegel der Universität aus dem Jahr 1673 mit einer Abbildung des Babenberger Markgrafen Leopold III., den Kaiser Leopold I. zum Landespatron erhoben hatte.

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Automobile aus Österreich

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Man schrieb das Jahr 1907, als die italienischen Fiat-Werke eine österreichische Niederlassung gründeten: die Österreichische Fiat-Werke AG, kurz Austro Fiat. Die Sondermarke aus der Serie „Autos“ zeigt eines der dort erzeugten Fahrzeuge, den Typ 1C.

Im Austro-Fiat-Werk in Wien-Floridsdorf wurden anfangs zwar Fahrzeuge für Fiat produziert, aber bereits vor Beginn des Ersten Weltkriegs auch eigene Personen- und Lastkraftwagen sowie Omnibusse und verschiedene Motoren gefertigt. Eine kurzfristige Interessensgemeinschaft mit den Daimlerwerken und Puch wurde 1927 wieder beendet und das Werk in Österreichische Automobil-Fabriks-Aktiengesellschaft (ÖAF) umbenannt. Ab 1936 wurde die Maschinenfabrik Augsburg-Nürnberg AG (MAN) Mehrheitseigentümerin des Unternehmens, die ÖAF fertigte nun Dieselmotoren unter MAN-Lizenz.

Während des Zweiten Weltkriegs wurden vor allem Lkw produziert. Nach Kriegsende wurde die Fabrik, die in der sowjetischen Besatzungszone lag, in die USIA (Verwaltung des sowjetischen Vermögens in Österreich) eingegliedert. 1955 kam sie mehrheitlich in den Besitz der Republik Österreich. Nach Übernahme der Automobilfabrik Gräf & Stift in Wien-Liesing firmierte das Unternehmen als Österreichische Automobilfabrik ÖAF Gräf & Stift. Ab 1970 wurde die ÖAF privatisiert und gehört seitdem zur MAN-Nutzfahrzeuge-Gruppe, die am oberösterreichischen Standort Steyr Lkw, Schwer- und Sonderfahrzeuge herstellt.
Der Austro Fiat Typ 1C

Der auf der Sondermarke abgebildete wunderschöne Zweisitzer vom Typ 1C, Baujahr 1913, ist ein Stadt- und Tourenwagen von Austro Fiat, von dem nur wenige Exemplare erhalten sind. Der Vierzylinder-Blockmotor mit 2,2 Liter Hubraum erbringt eine Leistung von 24 PS bei 1.800 Umdrehungen und eine Höchstgeschwindigkeit von rund 70 km/h.

Bemerkenswert bei der Type 1C war die geräuscharme Bauweise des Motors, der in ein mit einem Aluminiumdeckel verschlossenes Gehäuse eingebaut war. Der Doppeldüsenvergaser sorgte für einen geringen Treibstoffverbrauch. Der Austro Fiat Typ 1C war mit einer Thermosiphon-Kühlung, einer verbesserten Fiat-Lamellenkupplung und einem Vierganggetriebe ausgestattet. Ein elastisches Kardangelenk von spezieller Konstruktion ermöglichte ein sanftes Anfahren und Lenken des Wagens.

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Mobilität auf zwei Rädern

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Die Lohner Sissy aus 1957 war ein klassisches Nachkriegszweirad: ein leistbares, leicht bedienbares Moped mit 50 Kubikzentimetern. Ihren Namen verdankte die „Sissy“ den gleichnamigen Filmen mit Romy Schneider.

Die Sissy war als erstes österreichisches Moped von Beginn an für zwei Personen ausgelegt. Völlig neuartig war auch die Bauweise: Standardisierte Bauelemente konnten nach dem Baukastenprinzip zu unterschiedlichen Varianten miteinander kombiniert werden. Eine Trittbrettschürze, ein Gepäcktank, eine Bughaube aus Kunststoff, ein Tandemtretkurbelpaar – schon wurde daraus ein Mopedroller für zwei, und das mit Stauraum. Ein Sachs Typ 50 Dreigang-Einbaumotor, gefertigt von Rotax, sorgte für bis zu 40 km/h Geschwindigkeit.

Die Sissy avancierte rasch zum Verkaufsschlager vor allem bei Jugendlichen – sie war führerscheinfrei zu fahren, und man konnte die Freundin auf dem Sozius mitnehmen. Auch Frauen waren eine umworbene Zielgruppe für den Mopedroller. Mehr als 35.000 Exemplare wurden von der Reihe Sissy I bis 1960 verkauft. Das auf der Sondermarke abgebildete Modell aus 1957 zeigt die Luxusausführung mit Bughaube, in der sich ein Gepäckfach befindet. Im Volksmund wurde diese Version die „wamperte“ oder „schwangere“ Sissy genannt.
Lohner: Kraftfahrzeugbau mit Tradition

Die Firmengeschichte begann 1823 mit Heinrich Lohner, der als Kutschenbauer ein Unternehmen in Wien gründete. Sein Sohn Jakob machte daraus die Firma „Jakob Lohner & Co“, unter dessen Sohn Ludwig wurde das Unternehmen zur „k. k. Hofwagenfabrik“. Ludwig Lohner war es auch, der 1899 gemeinsam mit Ferdinand Porsche das erste Hybrid-Automobil der Welt baute, den Lohner-Porsche. Später fertigte man Flugzeuge, Straßenbahnwaggons und Spezialkarosserien. Der Firmenwortlaut wurde auf „Lohnerwerke GmbH“ geändert.

Nach dem Zweiten Weltkrieg begann die Ära der Moped- und Rollerproduktion: Dem L 98 Motorroller folgten 1954 das Erfolgsmodell L 125 und 1957 die Sissy. 1970 wurde das Unternehmen an den kanadischen Bombardier-Konzern verkauft. 2010 kam es durch Andreas Lohner, einen Nachfahren der Familie, schließlich zur Neugründung der Lohnerwerke. Heute werden dort ein zweisitziges E-Bike sowie ein Elektro-Roller produziert.

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70 Jahre SOS-Kinderdörfer

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Das Signet der SOS-Kinderdörfer ist vermutlich das Zeichen mit der weltweit größten Bekanntheit, das je von einem österreichischen Gestalter geschaffen wurde.

Am 25. April 1949 gründete ein Kreis engagierter Menschen rund um Hermann Gmeiner in Innsbruck die „Societas Socialis“ und leitete damit die Entwicklung von SOS-Kinderdorf ein. Mit der für die damalige Zeit revolutionären Idee der familiennahen Betreuung von Waisenkindern setzten sie der anonymen Unterbringung in Heimen etwas völlig Neues entgegen: Kinder sollen in Schutz und Geborgenheit einer Familie aufwachsen. Heute spannen die SOS-Kinderdörfer einen humanitären Bogen quer über 135 Länder, Religionen und Gesellschaften hinweg. Was mit dem Bau des ersten SOS-Kinderdorfs in Imst als „Dorf der 70 Kinder“ begann, hat sich heute zu einer internationalen Organisation entwickelt, die weltweit 600.000 notleidende Kinder, Jugendliche und Familien betreut.

Die Briefmarke ist eine Zuschlagsmarke und zeigt das Titelblatt des SOS-Kinderdorf-Kalenders von 1959, eine malerische Version des Logos der Organisation. Die grafische Sprache des Logos ist universell: spielende Kinder, zwischen dem Mädchen und dem Buben ein kleiner Baum, der das Wachsen einer Idee versinnbildlicht. Auf dem Briefmarkenmotiv tanzen drei Kinder um ebendieses Bäumchen, wie im alten Tanzspiel „Ringel, Ringel, Reihe, wir sind der Kinder dreie …“ (Melodie: Volksweise; Text: aus „Des Knaben Wunderhorn“, 1808). Der Zuschlag von 10 Cent kommt den SOS-Kinderdörfern zugute.
Der Schöpfer des Logos

Für die Entwicklung des Logos – ursprünglich Firmenzeichen für den SOS-Kinderdorf-Verlag – wurde 1949 ein Wettbewerb ausgeschrieben. Der Entwurf des Tiroler Grafikers Gustav E. Sonnewend (1927–2017) überzeugte Gmeiner, der sich persönlich für das Zeichen entschied und für dessen unveränderte Form einsetzte. Das Logo ging auch in die Geschichte des Bergsports ein, als es bei einer österreichischen Himalaja-Expedition 1978 auf dem Mount Everest auf einer Flagge im Wind flatterte. Für die „Gestaltung und unentgeltliche Überlassung der mittlerweile weltberühmt gewordenen Bildmarke“ erhielt Sonnewend 1994 das Goldene Ehrenzeichen der SOS-Kinderdörfer.

(Anita Kern)

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150 Jahre Opernhaus am Ring

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Die Wiener Staatsoper feiert ihren 150. Geburtstag. Für die Österreichische Post ein willkommener Anlass, diese weltberühmte Kulturinstitution mit einer Jubiläumsmarke zu ehren. Das Markensujet ist eine Collage, die Vergangenheit und Gegenwart des markanten Gebäudes verbindet.

1857 beschloss Kaiser Franz Joseph I., anstelle der alten Stadtmauern einen Prachtboulevard – die heutige Ringstraße – errichten zu lassen. Als eines der ersten Gebäude wurde für das musik- und theaterverliebte Wien ein Opernhaus für Ballett- und Opernaufführungen errichtet.

Die Pläne des Hauses im Stil der Neorenaissance stammten von den Architekten Eduard van der Nüll und August Sicard von Sicardsburg. Von den Wienern anfangs mit Kritik überhäuft – man sprach vom „Königgrätz der Architektur“ – wurde das Opernhaus am Ring schon bald als ideale Aufführungsstätte für Oper und Tanz erkannt.

Nach acht Jahren Bauzeit war es am 25. Mai 1869 soweit: Das Opernhaus wurde in Anwesenheit des Kaiserpaares mit einer Aufführung von Mozarts „Don Giovanni“ feierlich eröffnet. Ein Ereignis, das nicht nur in der Habsburgermonarchie, sondern weltweit große Beachtung fand. Nach der Zerstörung im Zweiten Weltkrieg feierte das Haus im Jahr 1955 seine Wiedereröffnung und wurde zum Symbol für das wiedererstandene Österreich. Die Sondermarke zum runden Jubliäum wird am 28. Februar 2019 verausgabt – an jenem Tag, an dem auch der alljährliche traditionelle Opernball stattfindet.
Kulturinstitution von Weltrang

In der 150-jährigen Geschichte des Hauses am Ring prägten stets die größten Künstlerinnen und Künstler ihrer Zeit die Wiener Oper. Die Wiener Staatsoper zählt zu den bedeutendsten Opernhäusern, in dem sich jede Spielzeit die maßgeblichen Künstlerinnen und Künstler die Klinke in die Hand geben. An 300 Abenden im Jahr werden rund 50 verschiedene Opern und 10 Ballette zur Aufführung gebracht. Die Kulturinstitution ist das international bestbesuchte Opernhaus (rund 99 Prozent Auslastung), und nicht wenige teilen die Meinung Giuseppe Verdis, der nach einem Besuch im Haus am Ring beglückt feststellte: „Man sagt, dass Wien das erste Operntheater der Welt hat – und dieser Meinung bin ich auch!“

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Erwin Wurm – Fat House


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„Fat House“ ist eine außergewöhnliche Skulptur von Erwin Wurm, einem der erfolgreichsten Künstler der Gegenwart, dem eine Sondermarke aus der Serie „Zeitgenössische Kunst in Österreich“ gewidmet ist.

Erwin Wurm wurde 1954 im steirischen Bruck an der Mur geboren, er lebt und arbeitet heute in Wien. Er studierte unter anderem an der Akademie der bildenden Künste und der Hochschule für angewandte Kunst in Wien, wo er bis 2010 auch Professor für Bildhauerei/Plastik und Multimedia war. Wurms Werke umfassen Bildhauerei, Videokunst und Fotografie. Sie sind heute weltweit in renommierten Museen und Ausstellungen zu sehen, unter anderem im Museum of Modern Art in New York oder in der Tate Modern in London.

Erwin Wurm erweiterte den Skulpturenbegriff um interaktive, soziale und zeitliche Aspekte, zu Beginn der 1990er-Jahre begründete er den Begriff der „Performativen Skulpturen“. Gebrauchs- und Alltagsgegenstände wie Kleidung, Autos, Häuser oder auch Lebensmittel werden durch den Prozess des Schaffens und Verfremdens zum Kunstwerk. Der performative Eingriff hinterlässt Spuren, die den ursprünglichen Gegenstand zum Medium des künstlerischen Prozesses machen. Dabei verbirgt sich hinter den auf den ersten Blick skurrilen Ergebnissen ein tiefgründiger gesellschaftskritischer Ansatz.
„Ich denke, ich bin ein Kunstwerk“

„Zu- und Abnehmen ist Arbeit am Volumen. Also ist Zu- und Abnehmen auch Bildhauerei“, meint der Künstler. Volumen, Raum, Gewicht, Ausdehnung sind bestimmende Begriffe in seiner Kunst. Neben den Fat Cars und den Melting Houses entstand 2003 das Fat House. Das Haus scheint in seinen schwabbeligen, aufgequollenen Maßen aus den Fugen geraten zu sein. Betritt man es, wird man von einer Videoinstallation begrüßt, in der man das Haus zugleich von außen sieht und dieses auch selbst kommuniziert: „I think I‘m a piece of art“ („Ich denke, ich bin ein Kunstwerk“).

Das Fat House ist als Dauerleihgabe des Wiener Belvedere Museums im Österreichischen Skulpturenpark des Universalmuseums Joanneum im steirischen Premstätten südlich von Graz ausgestellt. Zwei weitere Exemplare stehen im Towada Art Center, Aomori, Japan sowie in der West Collection, Philadelphia, USA.

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Haus der Geschichte Österreich


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Briefmarke, Haus der Geschichte Österreich
© Österreichische Post

Am 10. November 2018, zum 100. Jahrestag der Ausrufung der demokratischen Republik, wurde das Haus der Geschichte Österreich in der Hofburg am Wiener Heldenplatz eröffnet. Die Österreichische Post gratuliert mit einer Sondermarke. „Wir wollen Geschichte erlebbar machen und ein Ort des Dialogs sein“, so Monika Sommer, die Direktorin des Hauses der Geschichte Österreich, kurz hdgö. Als erstes zeitgeschichtliches Museum der Republik soll es eine Auseinandersetzung mit der wechselvollen Geschichte unseres Landes ab der Mitte des 19. Jahrhunderts ermöglichen, der Schwerpunkt liegt dabei im Moment auf der Zeit ab 1918 bis zur Gegenwart. Ausgehend von der Gründung der demokratischen Republik 1918 werden gesellschaftliche Veränderungen und politische Bruchlinien thematisiert sowie Fragen gestellt, die damals wie heute Österreich und Europa bewegen.

Besonderes Augenmerk wird im Haus der Geschichte Österreich auf die Vermittlung der Inhalte an Kinder und Jugendliche gelegt: Das Wissen um die Geschichte des Landes soll eine kritische und selbstständige Meinungsbildung fördern. Zu diesem Zweck stehen ein umfangreiches Führungs- und Veranstaltungsangebot zu unterschiedlichen Themengebieten sowie entsprechende Unterrichtsmaterialien zur Verfügung.
Von der Vergangenheit zur Gegenwart

Die Eröffnungsausstellung „Aufbruch ins Ungewisse – Österreich seit 1918“ läuft noch bis Mai 2020, die Wechselausstellung „Nur die Geigen sind geblieben. Alma und Arnold Rosé“ noch bis Mai 2019.

Ausgangspunkt sind die Erfahrungen der Menschen, die Hoffnungen, aber auch Ängste, die sich mit der Republikgründung verbanden. Sieben Themenschwerpunkte befassen sich dabei mit Fragen zu Wirtschaft, NS-Terror oder auch mit dem Kampf um rechtliche Gleichstellung. Wichtige Dokumente, Alltagsobjekte, digitale Exponate und interaktive Medienstationen machen es möglich, die damalige und die heutige Zeit nicht nur zu dokumentieren, sondern auch erlebbar zu machen. Als Diskussionsforum für ganz Österreich konzipiert, eröffnet das Museum mit vielfältigen Vermittlungsangeboten und einer innovativen Webplattform neue Perspektiven auf die Vergangenheit und Gegenwart Österreichs – mit Blick auf die Zukunft.

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Neue Wege – Brieftaube

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Das Thema des diesjährigen Markenwettbewerbs der Kooperation von „Die Presse“ und Österreichischer Post lautete „Neue Wege“. Aus zahlreichen Einsendungen wurde das Motiv „Brieftaube“ als Gewinner gekürt.

Der Entwurf zeigt eine weiße Taube auf grünem Hintergrund, allerdings in verfremdeter, stark reduzierter Form, sodass sie erst auf den zweiten Blick erkennbar ist. Die Brieftaube ist ein universelles Symbol zwischenmenschlicher Kommunikation – schon in frühester Zeit wurde sie als Überbringerin von Botschaften eingesetzt. Den Bezug zur Gegenwart stellt die Designerin durch digitale Bearbeitung des Motivs her, die an die Anfänge der Digitalisierung erinnert: Die starke Komprimierung „verpixelt“ das Sujet der Taube extrem, und die verwendete Schriftart, die im Jahr 1968 entwickelt wurde, war die erste Schrift, die von einem Computer gelesen werden konnte. Die grüne Farbe des Hintergrunds betont den Aspekt der Nachhaltigkeit, denn Ressourcenschonung und Umweltschutz sind auch für die Mobilität und die Kommunikation der Zukunft wesentliche Faktoren.

Zwar haben sich die Methoden der Informationsübermittlung seit den Zeiten der Brieftaube dramatisch verändert, als Zeichen für Kommunikation hat sie allerdings nichts von ihrer Symbolkraft verloren.
Der Wettbewerb

Alljährlich veranstaltet die Tageszeitung „Die Presse“ gemeinsam mit der Österreichischen Post einen Gestaltungswettbewerb für Briefmarken. Auf einer Fläche von 35 mal 35 Millimetern haben Designerinnen und Designer ihre Ideen zum Thema „Neue Wege“ gestaltet und eingesandt. Aus den zehn Finalisten wählte eine Fachjury schließlich die „Brieftaube“ von Theresa Radlingmaier als Siegermotiv aus.

Ihr Entwurf thematisiert die Verbindung von Vergangenheit und Zukunft bei neuen Wegen der Kommunikation. Der Fokus der jungen Designerin aus Graz liegt in der Kreation von Markenidentitäten, der Entwicklung von Schriften sowie der Gestaltung und Konzeption von Magazinen und Büchern. Aus Sicht der Österreichischen Post AG trifft der Konnex zwischen der Brieftaube und Mobilität genau den Zeitgeist und geht daher verdient als Siegermarke hervor.

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Michelangelo Merisi, genannt Caravaggio – David mit dem Haupt des Goliath

Michelangelo Merisi, genannt Caravaggio – David mit dem Haupt des Goliath

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Eine biblische Szene

Die diesjährige Stichmarke aus der Serie „Alte Meister“ zeigt ein Gemälde des frühbarocken italienischen Malers Michelangelo Merisi, genannt Caravaggio, mit einer Szene aus der biblischen Erzählung von David und Goliath. Im ersten Buch Samuel des Alten Testaments wird die Geschichte von David, einem jungen Hirtenknaben, erzählt. Nur mit seiner Steinschleuder gelang es ihm, den Riesen Goliath zu töten und ihm den Kopf abzuschlagen. In weiterer Folge wurde David zum König der Israeliten, im Neuen Testament wird Jesus als Nachfahre Davids bezeichnet.

Die Figur des David inspirierte zahlreiche Künstler. Eine der bekanntesten Darstellungen ist die Skulptur von Michelangelo Buonarotti, die den jungen Mann vor dem Kampf mit der angelegten Steinschleuder auf der Schulter zeigt. Das Gemälde von Caravaggio hingegen stellt den triumphierenden David dar, der den Kopf seines besiegten Gegners hochhält. Auf Goliaths Stirn ist deutlich die durch den Stein verursachte tödliche Wunde zu sehen. David hat Goliaths Schwert geschultert, während er seinen Blick auf jemanden außerhalb des Bildes richtet und den Kopf Goliaths wie eine Trophäe präsentiert. Der heldenhafte Knabe wirkt deutlich kleiner als der Riese, jedoch selbstbewusst und furchtlos. Seine Figur wird in kräftigen hellen und dunklen Farben modelliert und nimmt den größten Raum der Darstellung ein.

Caravaggio fertigte sein Werk 1606/07 auf einer Tafel aus Pappelholz an und übermalte dabei ein bereits darauf befindliches Bild. Das Kunstwerk ist heute in der Gemäldegalerie des Kunsthistorischen Museums in Wien zu sehen. Ein weiteres Gemälde Caravaggios mit demselben Motiv ist in der Villa Borghese in Rom ausgestellt.
Der Künstler

Michelangelo Merisi (1571–1610), nach dem Herkunftsort seiner Eltern auch „Caravaggio“ genannt, führte ein abenteuerliches Leben. In Rom avancierte er in Kreise der Aristokratie, die ihn auch mit Aufträgen in Kirchen versah. Nach einer gewalttätigen Auseinandersetzung verbannte man ihn jedoch aus der Stadt. Er floh vorerst nach Neapel und reiste später nach Malta und Sizilien. Kurz vor seiner Begnadigung verstarb er im Alter von nur 38 Jahren. Caravaggios Werke bestechen durch den markanten Hell-Dunkel-Kontrast sowie durch ihre große Wirklichkeitsnähe und dramatische Inszenierung.

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Kaplan-Turbine – Viktor Kaplan

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Der große Erfinder

Viktor Kaplan, einem der maßgeblichsten Ingenieure des 20. Jahrhunderts, ist eine Sondermarke aus der Serie „Österreichische Erfindungen“ gewidmet. Mit seiner modifizierten Wasserturbine revolutionierte er die Nutzung der Wasserkraft.

Viktor Kaplan wurde 1876 in Mürzzuschlag in der Steiermark geboren. Schon als Kind zeigte er eine große technische Begabung, und so studierte er in Wien an der Technischen Hochschule Maschinenbau. 1903 trat er seinen Dienst als Konstrukteur an der Deutschen Technischen Hochschule in Brünn an – damals ein Zentrum des österreichischen Maschinenbaus –, wo er sich habilitierte und 1918 schließlich eine Professur erhielt. Fast 30 Jahre forschte und unterrichtete er dort, und auch seine wichtigste Erfindung, die Kaplan-Turbine, entwickelte er 1913 an dieser Hochschule. Nach einer schweren Erkrankung wurde Kaplan 1931 pensioniert und kehrte nach Österreich zurück. 1934 verstarb er in Unterach am Attersee, wo heute ein Viktor-Kaplan-Themenweg an ihn erinnert.

Energiegewinnung aus Wasserkraft

Kaplans besonderes Interesse galt der Wasserkraft. Er entwickelte die bisher gebräuchlichen Wasserturbinen weiter, indem er die Anzahl der Laufschaufeln auf vier verringerte und diese verstellbar auf dem Laufrad aufsetzte. So wurden die Reibungsverluste minimiert und die Turbine konnte der Wasserdurchflussmenge angepasst werden. Durch diese Modifizierung konnte man die Turbine auch bei schwankender Wassermenge, etwa bei Schneeschmelze im Frühling, einsetzen. Bis sich Kaplans neue Erfindung durchsetzen konnte, dauerte es allerdings. Konkurrenzkämpfe, Patentstreitigkeiten und der ausbrechende Erste Weltkrieg verzögerten die Umsetzung. Die erste Kaplan-Turbine ging 1919 in einer Strickgarnfabrik in Niederösterreich in Betrieb, wo sie bis 1955 verwendet wurde. Heute ist sie im Technischen Museum in Wien ausgestellt. Tausende Kaplan-Turbinen sind weltweit im Einsatz, ihr globaler Anteil an der Wasserkrafterzeugung beträgt rund zehn Prozent. Speziell bei Laufkraftwerken spielen sie überdies eine entscheidende Rolle. Mit ihrer Bauweise sind sie für niedrige Fallhöhen und große Wassermengen geeignet – daher etwa auch für die Donau, an der neun Laufkraftwerke mit Kaplan-Turbinen in Betrieb sind.

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Treuebonusmarke 2018 – Klatschmohn

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Buntes Ackerwildkraut

Die leuchtend rote Mohnblume ist auf der diesjährigen Treuebonusmarke abgebildet, mit der die Österreichische Post ihren Abonnentinnen und Abonnenten für ihre Treue dankt.

Der aus dem Mittelmeerraum stammende Klatschmohn (Papaver rhoeas) verbreitete sich durch den Ackerbau weltweit. Früher sah man die Pflanze mit den auffälligen Blütenblättern in jedem Feld und in jeder Wiese. Durch den Einsatz von Herbiziden und die sorgfältige Reinigung des Saatguts von Fremdkeimen wurde ihr Lebensraum wie der vieler anderer Wildpflanzen auch immer mehr eingeschränkt. Heute findet man Mohnblumen vor allem auf Brachflächen, Böschungen und an Wegrändern. Die recht anspruchslose Pflanze mit den gefiederten Blättern blüht von Mai bis Juli. Die Blüten sind meist rot, manchmal auch weiß oder purpurfarben, im Inneren haben die Kronenblätter einen schwarzen Fleck. Nach dem Verblühen werden große Kapselfrüchte mit tausenden winzigen Samenkörnern – den Mohnkörnern – gebildet, die durch den Wind verbreitet werden.
Verwendung und Symbolik

Der Mohn, den wir in der Küche für Mohnstrudel und andere Köstlichkeiten verwenden, stammt übrigens von einer anderen Mohnart, dem Schlafmohn (Papaver somniferum). Aus dessen getrocknetem Milchsaft wird auch Opium und Morphin erzeugt. Auch der Klatschmohn enthält Alkaloide wie etwa Rhoeadin, daher sind alle Teile der Pflanze leicht giftig. Früher wurde aus Klatschmohn Hustensaft gewonnen, die Wirkung konnte jedoch nicht bestätigt werden. Getrocknete rote Blütenblätter werden als sogenannte „Schmuckdroge“ gerne Teemischungen beigemengt. In geringen Mengen kann man die jungen Blätter der Pflanze auch als Salat oder Gemüse genießen. Heute wird Klatschmohn in vielen Farbvarianten als Zierpflanze angeboten. Rote Klatschmohnblüten sind im englischsprachigen Raum ein Symbol für das Gedenken an die Opfer der Kriege. Diese Tradition geht auf das Gedicht „In Flanders Fields“ zurück, in dem ein kanadischer Soldat 1915 über die Mohnblumen auf den Gräbern seiner gefallenen Kameraden schrieb. Die roten Mohnblüten – Poppys genannt – erinnern an das vergossene Blut, aber auch an das aus dem Mohn gewonnene Schmerzmittel Morphium, das in den Kriegslazaretten oft eingesetzt wurde.

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Markus Huemer – Viele farbenfröhliche Trojans und eichelförmige Worms

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Reduktion und Stilisierung

Das diesjährige Motiv aus der Serie „Moderne Kunst in Österreich“ zeigt ein Werk des oberösterreichischen Künstlers Markus Huemer, dessen Titel auf die virtuelle Welt des Internets verweist.

1968 in Linz geboren, lebt und arbeitet Markus Huemer heute in Berlin. Er gestaltet Zeichnungen und Gemälde sowie interaktive Installationen und Computeranimationen. In seinem künstlerischen Prozess verwendet er ausschließlich die Farben Weiß, Schwarz, Grau und Blau. Die Farbe Blau ist dabei eine Anspielung auf die Blue Box, ein Verfahren zur Bildfreistellung in der Film- und Fernsehtechnik, während das Grau auf die mittelalterliche Maltechnik Grisaille verweist, die auf der Schattenwirkung von grauen, schwarzen und weißen Flächen beruht. Nicht nur die Farben, sondern auch die Formen sind bei Huemer stark reduziert. Die scheinbar erkennbaren körperlichen Formen in seinen Werken entpuppen sich demnach als Täuschung. Auf den zweiten Blick sieht man, dass die Modellierung von Licht und Schatten sowie die Räumlichkeit der visuellen Logik der digitalen Bildbearbeitung entsprechen.
Natur, Technik und Kunst

Das Bildnis, das der Sondermarke zugrunde liegt, erinnert in seiner Form an eine Pflanze. Die Kupferstiche der deutschen Naturforscherin Maria Sibylla Merian sind Vorbild für die floralen Gemälde des Künstlers, er bearbeitet sie digital und gibt sie in stilisierter Form auf der Leinwand wieder. Dabei werden die Grenzen zwischen Realität und Virtualität in Frage gestellt, unterschiedliche Wirklichkeiten und Parallelwelten geschaffen und ihre Wahrnehmung untersucht. So wie die Naturforscherin unbekannte Fauna und Flora abbildete, versucht Markus Huemer mit einem Augenzwinkern, die Welt des Internets mit ihren virtuellen „Wesen“ wie Trojanern, Viren, Add-ons, Cookies und vielem mehr in seinen Werken darzustellen, was sich auch in deren wissenschaftlich anmutenden Titeln widerspiegelt.

Das Ölgemälde aus dem Jahr 2005 in der Größe von 2,40 mal 1,80 Metern mit dem kompletten Titel „Viele farbenfröhliche Trojans und eichelförmige Worms auf Software-Updates“ ist im Besitz der Kunstsammlung "Leinemann-Foundation", Berlin und Hamburg.

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Wiener Zither

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Gezupfter Wohlklang

Die Marke aus der Serie „Musikinstrumente“ stellt diesmal ein Instrument vor, das untrennbar mit der Wiener Musikkultur verbunden ist: die Wiener Zither. Sie bezaubert durch ihren weichen, ruhigen Klang.

Der Begriff Zither geht auf das griechische Wort kithara zurück, von dem sich auch der Name der Gitarre ableitet. Vereinfacht gesagt besteht die Zither aus einem flachen hölzernen Kasten, über den Saiten gespannt sind. Das Griffbrett ist in Bünde unterteilt, es dient zum Spielen der Melodie. Dabei werden die Saiten mit einem Zitherring am rechten Daumen gespielt, während die Finger der anderen Hand die Bünde greifen. Die dahinter liegenden Freisaiten für die Begleitung werden mit den Fingern der Spielhand gezupft.
Die Wiener Zither

Im 19. Jahrhundert gelangte die Zither aus dem ländlichen Raum auch in die Städte, wo sie vorerst vorwiegend in Gasthäusern gespielt wurde. Einer der ersten Zithervirtuosen war Johann Petzmayer, der am Hof des bayerischen Herzogs Max, dem Vater der späteren Kaiserin Elisabeth, tätig war und das Instrument hoffähig machte – auch Sisi lernte das Zitherspielen. Der Komponist und Musiker Carl Ignaz Umlauf veranstaltete 1856 erstmals ein Zitherkonzert im Wiener Musikverein, damit war das Instrument endgültig auch in der klassischen Musik etabliert. Er war es auch, der die Wiener Stimmung der Zither entwickelte, die durch die charakteristische Besaitung und Spielweise entstand. Die Wiener Zither war bald auch das „Klavier des kleinen Mannes“ – sowohl im Bürgertum als auch in der Arbeiterschaft. In der Volks- und Hausmusik sowie in Zithervereinen erfüllt sie bis heute eine wichtige soziale und identitätsstiftende Funktion, deshalb wurde die „Wiener Stimmung und Spielweise der Zither“ im Jahr 2017 von der UNESCO in das österreichische Verzeichnis des immateriellen Kulturerbes aufgenommen.

Die Wiener Zither ist heute in der klassischen Musik ebenso wie in der Volksmusik und im Wienerlied sowie auch im Jazz, Rock und Pop etabliert. Johann Strauss setzte die Zither in einem Solo in seinem Walzer „Geschichten aus dem Wienerwald“ ein. Weltbekannt ist das Zitherspiel von Anton Karas im oscarprämierten und im Wien der Nachkriegszeit spielenden Film „Der dritte Mann“ aus dem Jahr 1949.

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Wildschwein

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Das borstige Schwein

Aus der Markenserie „Wildtiere und Jagd“ ist das Motiv dieses Waldbewohners nicht wegzudenken. Eine Stichmarke zeigt das imposante Tier und sein Trittsiegel auf dem Rand der Marke.

Das Wildschwein (Sus scrofa) zählt zur Familie der Echten Schweine. Es ist auch die Stammform unseres Hausschweins, trägt aber im Gegensatz zu diesem ein borstiges dunkles Fell. Ursprünglich war es in Europa, Asien und Nordafrika beheimatet, wurde jedoch im Laufe der Zeit auch in anderen Kontinenten heimisch.

Wildschweine sind sehr anpassungsfähig. In unseren Breiten sind sie vor allem in Laub- und Mischwäldern zu finden, wo es große Bestände an Eichen und Buchen gibt, denn deren Früchte machen neben Kräutern, Pilzen und Wurzeln einen großen Teil ihrer Nahrung aus. Als Allesfresser ernähren sie sich aber auch von Schnecken, Würmern und Aas. Auf der Suche nach Essbarem verwüsten sie oft ganze Felder und richten so große Schäden in der Landwirtschaft an. Andererseits lockern sie durch ihr Wühlen den Waldboden und sorgen so auch für eine Verjüngung der Wälder.

Wildschweine sind auch hervorragende Schwimmer. Grundsätzlich sind sie nachtaktiv und scheu, verteidigen jedoch ihre Jungtiere vehement gegen vermeintliche Angreifer. Das Motiv des stattlichen Wildschweins bildet den Abschluss der nunmehr auslaufenden Serie „Wildtiere und Jagd“.
Leben im Familienverband

Ausgewachsene männliche Wildschweine, die Keiler, leben meist als Einzelgänger. In der Paarungszeit von Oktober bis März, in der Jägersprache „Rauschzeit“ genannt, finden sie sich mit den Weibchen, den Bachen, zusammen. In dieser Zeit kann es auch zu heftigen Kämpfen zwischen konkurrierenden Männchen kommen, die durch die langen, aufgebogenen Eckzähne der Keiler, genannt „Gewaff“, auch blutig enden können. Nach knapp vier Monaten kommen die Frischlinge mit dem charakteristisch gestreiften Fell zur Welt. Wildschweine leben in Rotten, das sind Familienverbände mit einer Leitbache und ihren weiblichen Nachkommen aus dem Vorjahr sowie den Frischlingen. Einjährige männliche Jungtiere werden aus diesem Verband vertrieben. Wildschweine können bis 20 Jahre alt werden, nur die wenigsten Tiere erreichen jedoch ein hohes Alter.