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Österreich / Briefmarken

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Österreich / Briefmarken

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Österreich / Briefmarken



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„125 Jahre KHM“

Ob Caravaggios „Rosenkranzmadonna“, Rubens’ „Das Pelzchen“, Raffaels „Madonna im Grünen“, Bruegels „Bauernhochzeit“, Arcimboldos „Sommer“ oder Vermeers „Die Malkunst“ – unzählig sind die bedeutenden Gemälde, die das Kunsthistorische Museum, kurz KHM, beherbergt. Auch die 2013 nach langem Umbau neu eröffnete Kunstkammer sowie die Ägyptisch-Orientalische und andere Sammlungen haben viele Schätze zu bieten. 2016 feiert das Haus, das zu den meistbesuchten Wiener Sehenswürdigkeiten zählt, sein 125-jähriges Bestehen. Diesen besonderen Anlass würdigt die Österreichische Post mit einer Sondermarke.

Es war am 17. Oktober 1891, als Kaiser Franz Joseph I. das neu errichtete Gebäude, in dem die Sammlungen des Kaiserhauses zusammengeführt und fortan der Öffentlichkeit präsentiert werden sollten, feierlich eröffnete. Seither gehört das Kunsthistorische Museum zu den bedeutendsten Museen der Welt. Im Zuge der Ringstraßengestaltung erfolgte die Planung des Hauses durch die Architekten Gottfried Semper und Carl von Hasenauer, 1871 wurde mit dem Bau begonnen.

Zu Beginn hieß das Haus übrigens Kunsthistorisches Hofmuseum, dann Kunsthistorisches Staatsmuseum Wien, seit 1921 trägt es den aktuellen Namen. Nach der Enteignung des Hauses Habsburg-Lothringen gingen die Sammlungen des KHM in Staatsbesitz über und wurden neu geordnet. Während nach dem Ersten Weltkrieg Werke an einige Nachfolgestaaten der Monarchie übergeben werden mussten, kamen 1938 bis 1945 welche aus jüdischen Sammlungen dazu. Diese werden bis heute in Restitutionsverfahren auf ihre Provenienz geprüft.

Nicht nur die ausgestellten Werke des KHM sind hohe Kunst, auch an der Ausstattung waren mit Gustav und Ernst Klimt, Franz Matsch und Hans Makart wichtige Künstler dieser Zeit beteiligt. Von Gustav Klimt stammt das Motiv dieser Briefmarke, das sich hoch oben an der Nordwand des Stiegenhauses des Museums befindet und Teil eines Zyklus ist, der die Geschichte der bildenden Kunst darstellt: Das Wandgemälde „Ägypten“ zeigt eine weibliche Gestalt, die Anch, das Lebenssymbol der Ägypter, in der Hand hält. Sie steht vor Götterbildern von Horus und Thot und dem Geier der Göttin Nechbet.

Im KHM sind heute Gemäldegalerie, Ägyptisch-Orientalische Sammlung, Antikensammlung, Kunstkammer Wien, Münzkabinett und eine Bibliothek untergebracht. Im Laufe der Jahre wurde der Platz im Haupthaus immer wieder zu klein, woraufhin Teile der Sammlungen ausgelagert wurden. Das führte dazu, dass das Theatermuseum, das Weltmuseum Wien, der Theseustempel, die Schatzkammer, die Wagenburg und das Schloss Ambras in Innsbruck zum Kunsthistorischen Museum gehören.

Das Jubiläumsjahr 2016 wird mit der Sonderausstellung „Feste Feiern“ begangen: Von 8. März bis 18. September werden dabei Werke der Sammlungen des Hauses präsentiert, die sich mit Festmählern, Krönungen, Tanzfesten, Hochzeiten, Karnevalsfeiern und vielem mehr beschäftigen. Zudem lädt das KHM jeden Besucher an dessen Geburtstag ein, das Haus bei freiem Eintritt zu besuchen.


Nennwert: EUR 1,00
Ausgabetag: 8.3.2016
Markengröße: 35 x 35 mm
Grafikentwurf: Anita Kern
Druck: Joh. Enschedé Stamps B. V. / Offsetdruck
Auflage: 170.000 Marken in Bögen zu 50 Stück





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„400 Jahre österreichischer Erzherzogshut”

Die eigentliche Krone Österreichs wird 2016 400 Jahre alt – dieses Jubiläum feiert die Österreichische Post mit einer Sondermarke. Dem Namen nach ein Hut, handelt es sich in Wahrheit um die Landeskrone des Erzherzogtums Österreich, mit der man den Herrschaftsanspruch der Habsburger sichtbar machen wollte.

Dieser geht sogar noch weiter in der heimischen Geschichte zurück als eben diese vier Jahrhunderte: Kaiser Karl IV. regelte 1356, wie und von wem in Zukunft der römisch-deutsche Kaiser gewählt werden sollte – Österreichs Herrscher Rudolf IV. wurde dabei übergangen. Um dem entgegenzuwirken, legte er das angeblich von seinem Schwiegervater Kaiser Karl verfasste „Privilegium maius“ vor, das sich später als Fälschung herausstellte und in dem er sich den Kurfürsten gleichstellen wollte.

Zusätzlich erfand er schon damals eine eigene Krone: den Erzherzogshut. Erst 1453 wurden die von Rudolf IV. angestrebten Privilegien von Friedrich III. bestätigt, als er die Herrschaft im Heiligen Römischen Reich erlangte, und aus dem Herzogtum Österreich wurde ein Erzherzogtum. Herzöge gibt es in der Welt viele, Erzherzöge nur in den Habsburgerlanden – mit der Nutzung der Vorsilbe wollte man sich von den anderen Reichsfürsten unterscheiden und die Bedeutung der eigenen Dynastie unterstreichen.

Der österreichische Erzherzogshut, das Symbol der Einheit der österreichischen Erblande, ist bis heute erhalten. Er ist das Prachtstück der Sammlung des Stifts Klosterneuburg und sollte das Erzherzogtum Österreich, das Kernland des Habsburgerreiches, repräsentieren. Erzherzog Maximilian III., Regent in Tirol und Bruder Rudolfs II., übergab ihn 1616 als Weihegeschenk an das Stift, wo er gemeinsam mit der Schädelreliquie des heiligen Leopold aufbewahrt wurde. Davon versprach man sich, dass himmlische Kräfte auf den damit „gekrönten“ Herrscher übergehen sollten.

Unter Androhung des Kirchenbannes ist in der Stiftungsurkunde festgelegt, dass der Erzherzogshut nur zu ganz besonderen Anlässen und nur für maximal 30 Tage das Stift verlassen darf, vor allem zur Erbhuldigung, der Machtübergabe an einen neuen Herrscher. Dies geschah zuletzt 1835 für Kaiser Ferdinand I. Das letzte Mal offiziell ausgeführt wurde der Hut 1989 beim Begräbnis von Kaiserin Zita.

Wie es sich für ein absolutes Herrschaftszeichen gehört, das noch dazu ein Pendant zur ungarischen Stephanskrone und zur böhmischen Wenzelskrone sein sollte, ist der Erzherzogshut prachtvollst verarbeitet – kostbare Materialien wie Email, Edelsteine, Perlen, Samt und Hermelin wurden dazu verwendet. Die Zackenkrone mit überkreuzten Bügeln ist mit Rubinen, Smaragden, Diamanten und Perlen besetzt, und ein in Gold gefasster blauer Saphir sowie ein kleines goldenes Kreuz befinden sich darauf. Künstler und Ort der Herstellung sind unbekannt. Das Stift Klosterneuburg widmet dem österreichischen Erzherzogshut von März bis November 2016 eine Sonderausstellung.

Nennwert: EUR 1,50
Ausgabetag: 4.3.2016
Markengröße: 50 x 34,5 mm
Grafikentwurf: Gustav Assem
Druck: Joh. Enschedé Stamps B. V. / Offsetdruck
Auflage: 170.000 Marken in Bögen zu 50 Stück




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„100. Todestag Marie von Ebner-Eschenbach“

Heuer jährt sich der Todestag einer der größten Schriftstellerinnen zum einhundertsten Mal: Marie von Ebner-Eschenbach verstarb am 12. März 1916 im Alter von 85 Jahren in Wien. Sie hinterließ ein beeindruckendes Werk, das hauptsächlich Erzählungen und Romane umfasst. Die Österreichische Post ehrt die große Dichterin mit einer Sonderbriefmarke.

Am 13. September 1830 wurde sie als Marie Baronesse Dubský auf Schloss Zdislavice bei Kremsier in Mähren geboren. Ihre Stiefmutter erkannte bereits früh das Talent des Mädchens und förderte es auch – Marie begann schon als Kind Gedichte zu schreiben, erst auf Französisch, später auf Deutsch. Als Adelige hatte sie Einblick in aristokratische Kreise, sie interessierte sich jedoch stets auch für die „kleinen Leute“ und deren Schicksale, und Gerechtigkeit war ihr immer ein Anliegen: „Das Recht des Stärkeren ist das stärkste Unrecht.“ Mit 18 Jahren heiratete sie ihren 15 Jahre älteren Cousin Moritz von Ebner-Eschenbach, nach einigen Jahren zog das Ehepaar nach Wien. Marie versuchte sich vorerst als Dramatikerin, jedoch nicht besonders erfolgreich, und zog sich damit den Spott so mancher Neider zu. 1879 machte sie – für ihre Zeit äußerst ungewöhnlich – eine Ausbildung zur Uhrmacherin, ein Jahr danach erschien ihre Erzählung Lotti, die Uhrmacherin, die erstmals öffentliche Anerkennung fand. Damit hatte sie ihr Format gefunden. Es folgten Prosawerke wie Aphorismen, Glaubenslos?, der Roman Das Gemeindekind und die Dorf- und Schlossgeschichten. Letztere beinhalten die weltbekannte Erzählung Krambambuli – sie handelt von einem Hund, der am Konflikt seiner Treue zu seinem alten und seinem neuen Herrn zugrunde geht. Weitere Romane, Erzählungen und dialogische Novellen folgten, und Marie von Ebner-Eschenbach feierte große literarische Erfolge. Sie wurde mit dem österreichischen Ehrenkreuz für Kunst und Wissenschaft ausgezeichnet, 1900 erhielt sie als erste Frau das Ehrendoktorat der Universität Wien.

Am 12. März 1916 verstarb sie in Wien, sie teilt damit sowohl ihr Geburts- als auch ihr Todesjahr mit Kaiser Franz Joseph. Bestattet wurde sie in der Familiengruft der Grafen Dubský in Zdislavice. Ihre Uhrensammlung kann man übrigens heute im Uhrenmuseum in Wien bewundern.

Als sie ihre erfolgreichen Erzählungen schrieb, war Marie von Ebner-Eschenbach bereits rund 50 Jahre alt. Ihr Leben lang war sie sich der Kluft zwischen Arm und Reich bewusst und auch ihrer sozialen Verantwortung: „Haben und nichts geben ist in manchen Fällen schlechter als stehlen.“ Ihre Erzählungen sind detailgetreue Milieustudien aus dem Schloss und aus dem Dorf, die von lebendigen Charakteren bevölkert sind, oder befassen sich mit dem Spannungsfeld der menschlichen Seele. Ihre weisen, aber auch humorvollen Aphorismen werden heute noch gerne zitiert.


Nennwert: EUR 1,60
Ausgabetag: 5.3.2016
Markengröße: 32,25 x 42 mm
Grafikentwurf: David Gruber
Druck: Österreichische Staatsdruckerei GmbH / Offset-Stich (© Etch-Art by OeSD)
Auflage: 180.000 Marken in Bögen zu 50 Stück


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„Feuerlilie - Treuebonusmarke 2015“

Strahlend orange und prachtvoll sieht man sie im Frühsommer in vielen Gärten blühen – kaum zu glauben, dass es die Feuerlilie (Lilium bulbiferum) in Österreich auch in freier Natur gibt. Die Österreichische Post hat diese farbenfrohe Lilie als Motiv für die Treuebonusmarke 2015 gewählt und bedankt sich mit diesem bunten Blumengruß bei ihren treuen Kunden.

Lilien zählen wohl zu den schönsten und artenreichsten Blumen der Welt. Neben den unzähligen Hybridzüchtungen existieren auch über 100 wildwachsende Arten, die auf der Nordhalbkugel in Asien, Europa und Amerika gedeihen. Auch in Österreich gibt es wildwachsende Lilien: etwa die rosa blühende, turbanartige Türkenbundlilie oder eben die leuchtend orange Feuerlilie. Letztere kann man mit etwas Glück im Alpenraum auf Bergwiesen und an Waldrändern bis in subalpine Lagen finden, auch in anderen süd- und mitteleuropäischen Gebirgszügen ist sie beheimatet.

Die Feuerlilie wird bis über einen Meter hoch, sie hat längliche Blätter und trägt bis zu fünf orangerote Blüten an einem Stängel. Wie bei allen Lilien sind immer sechs Blütenblätter und sechs recht lange Staubblätter gleichmäßig angeordnet. Die Blütenblätter, die im Gegensatz zu vielen anderen Lilien nur leicht aufgebogen sind, zeigen oft dunkle Papillen und feine Härchen. Anders als die meisten anderen Lilienarten duftet die Feuerlilie nicht. Bestäubt wird sie vor allem von Tagfaltern.

Eine Besonderheit der Feuerlilie ist ihre Fähigkeit, an den Blattachseln sogenannte Bulbillen auszubilden, das sind kleine Brutzwiebelchen, die später von der Pflanze abfallen und so für die Vermehrung sorgen. Diesen Bulbillen verdankt die Feuerlilie auch ihren lateinischen Namen Lilium bulbiferum.

Die Feuerlilie wird gerne mit der Taglilie, deren Blüten ähnlich aussehen und ebenfalls orangefarben oder gelb sind, verwechselt. Die langen, schmalen Blätter der Taglilie gehen jedoch nicht wie bei der Feuerlilie vom Stängel aus, sondern direkt von den Wurzeln. Taglilien gehören übrigens gar nicht zur Familie der Lilien, sondern zu den Grasbaumgewächsen. Auch die Lilie, die in der Wappenkunde so oft verwendet wird, ist eigentlich keine echte Lilie, sondern eine Iris oder Schwertlilie.

Im Garten lassen sich Feuerlilien an einem sonnigen oder halbschattigen Standort problemlos ziehen, sie stellen keine besonderen Ansprüche an den Boden. Die Blumenzwiebeln können im Winter in der Erde verbleiben. Mit ihren großen, farbenprächtigen Blüten sind Feuerlilien ein echter Blickfang in jedem Beet. Aber nicht nur im Garten, sondern auch in einem Blumenstrauß wirken die leuchtenden Blüten prachtvoll, in der Blumensprache ist die Feuerlilie übrigens – ihrem Namen entsprechend – das Symbol für Leidenschaft.



Nennwert: EUR 0,68
Ausgabetag: 5.3.2016
Markengröße: 33,35 x 42 mm
Entwurf: Brigitte Heiden
Grafik: Regina Simon
Druck: Joh. Enschedé Stamps B. V. / Offsetdruck
Auflage: 370.000 Marken in Bögen zu 50 Stück






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„Esther Stocker“
Serie „Junge Kunst in Österreich“

Schwarz-weiße Raster und Linien, die durch Brüche und Verschiebungen der Erwartungshaltung des Betrachters widersprechen – das ist typisch für Esther Stocker. Die 1974 in Schlanders in Südtirol geborene Malerin und Installationskünstlerin liebt es, Berechenbares zu erstellen und es dann zu brechen, wie in dem namenlosen Werk von 2015, das für diese Briefmarke aus der Serie „Junge Kunst in Österreich“ verwendet wurde. Oft zeigt sie in ihren Arbeiten Ordnung und löst diese im nächsten Schritt wieder auf. Diese Methode wendet sie sowohl in der Malerei als auch in Videoarbeiten, Rauminstallationen und Interventionen an Fassaden an. Ihr Interesse gilt auch der Wahrnehmung von Kunst, die sie herausfordert, wenn sie scheinbar strenge Regeln für ihre Werke aufstellt und diese selbst nicht einhält.

Esther Stocker studierte ab 1994 an der Akademie der Bildenden Künste Wien in der Klasse von Eva Schlegel. Später bildete sie sich an der Accademia di Belle Arti di Brera in Mailand und am Art Center College of Design in Pasadena in Kalifornien weiter. 2001 erhielt sie das Staatsstipendium für Bildende Kunst. Auch mehrere Auszeichnungen kann Esther Stocker vorweisen, den Anton-Faistauer-Preis konnte sie ebenso erringen wie den Msgn. Otto Mauer-Preis – eine der größten Auszeichnungen für bildende Kunst in Österreich – und den Preis der Stadt Wien für bildende Kunst sowie den Paul-Flora-Preis.

Die erste Solo-Exposition fand 1997 in der Galerie Trabant in Wien statt. Die Galerie Krobath (Wimmer), auch heute Stockers Heim-Galerie, und die Galerie Antonio Ferrara in Reggio Emilia folgten 2001. Weitere Einzelausstellungen gab es über die Jahre beispielsweise im Museum Moderner Kunst Stiftung Ludwig in Wien, im Künstlerhaus Hannover, im Kunstraum Dornbirn, im Center for Contemporary Non-Objective Art in Brüssel, im Museum 52 in London und an vielen anderen Orten.

An Gruppenausstellungen nahm Esther Stocker beispielsweise in der Österreichischen Galerie Belvedere teil, ebenso im Wiener Parlament, im Vasarely Museum Budapest, im MUAC Mexiko City, im 21er Haus im Belvedere, im Austrian Cultural Forum New York, im Essl Museum Klosterneuburg, im Künstlerhaus Wien, im BA-CA Kunstforum und in der Secession sowie bei der Biennale in Venedig. Heute arbeitet sie in Wien – und an der Grenze zwischen Malerei, Raum und Objekt.

Ihre Farben sind die Nichtfarben Schwarz und Weiß. Wenn sie beispielsweise ihre Gitterstrukturen auf Papier erstellt und diese im Anschluss zu riesigen Knäueln faltet und zerknüllt, die zu Skulpturen werden, lotet sie auf allen Ebenen die Möglichkeiten einer abstrakten Formensprache aus. Sie bringt die Abstraktion in den Raum. Die Grenze zwischen Malerei und Installation verschiebt sich bei ihr ständig, ein Bezug auf die Tradition der abstrakten Malerei ist aber eine Konstante in ihrem OEuvre, das Ordnung und Unordnung gleichermaßen thematisiert.

Nennwert: EUR 0,80
Ausgabetag: 16.3.2016
Markengröße: 50 x 31,8 mm
Entwurf: Esther Stocker
Grafik: Dieter Kraus
Druck: Joh. Enschedé Stamps B. V. / Offsetdruck
Auflage: 250.000 Marken in Bögen zu 50 Stück


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„Martha Jungwirth“
Serie „Moderne Kunst in Österreich“

Rosita Desmoliano – so wurde Martha Jungwirth von ihrem Ehemann, dem „20er-Haus“-Museumsdirektor und Kunsthistoriker Alfred Schmeller, liebevoll und ironisch genannt, sagte sie doch beim Anblick der Werke großer Meister gerne: „Des mol i a no!“ Die Österreichische Post widmet der großen Künstlerin nun eine Sondermarke, die ein titelloses Werk aus 2013 aus der Serie „Fundraising“ zeigt.

Martha Jungwirth, die 1940 in Wien geboren wurde, von 1956 bis 1963 an der Hochschule für angewandte Kunst studierte und in den 1960er-Jahren auf erste Erfolge verweisen konnte, ist in der heimischen Kunstszene eine Einzelgängerin.

Und das, obwohl sie ab 1968 gemeinsam mit Franz Ringel, Peter Pongratz, Wolfgang Herzig und anderen gemeinsame Ausstellungen unter dem Titel „Wirklichkeiten“ machte. Die Künstler wurden einerseits teils als lose Gruppe gesehen, andererseits meinte Jungwirth selbst, dass es darum ging, „wie jeder die Welt wahrnimmt – nicht darum, dass alle an einem Strang ziehen“. Während die anderen Künstler der „Wirklichkeiten“ einen Gegensatz zur damals vorherrschenden abstrakten Malerei aufzeigen wollten und eine gesellschaftsrelevantere, realistischere Malerei als Ziel proklamierten, arbeitete Jungwirth doch gerade an der Grenze zwischen abstrakter und gegenständlicher Malerei. Konsequent beschritt sie stets ihren eigenen Weg, der sich teilweise auch um das soziokulturelle Umfeld der Frau drehte: So schuf sie beispielsweise für die documenta 6 in Kassel ihre bekannte „Indesit-Serie“. In dieser wurden wie Röntgenbilder anmutende Zeichnungen von Haushaltsgeräten gezeigt.

Mit der Serie wurde Jungwirth erstmals auch international wahrgenommen. Doch nicht nur damals, auch später wurden ihr Alltagsgegenstände und -situationen oftmals zur Inspirationsquelle, ihre Arbeiten sind stets Reflexionen auf die Wirklichkeit, nicht deren Reproduktion.

Martha Jungwirth liebt Farbexperimente, ihre Arbeiten sind stets energiegeladen – egal, ob sie Aquarelle malt, die ihren Schwerpunkt darstellen, oder mit Öl oder Tusche agiert. Gerne lässt sie den Betrachter Spuren des Malerischen erkennen. Sie trägt die Farbe mit Schwung auf und malt gerne und oft in der Natur – ja, die Natur wird förmlich in Kolorit und reine Malerei transformiert, wie Experte Florian Steininger einmal beschrieb. Hans-Peter Wipplinger, der Jungwirth die erste große Retrospektive in der Kunsthalle Krems widmete, formulierte es so: „Jungwirths charakteristische Kompositionen, die sich durch ihren eruptiven gestischen Duktus und ihr kraftvolles Kolorit auszeichnen, sind poetische wie dramatische Notationen von Erfahrungen, Stimmungen und Erinnerungen, die aufgrund ihres hohen Abstraktionsgehalts Raum für zahlreiche Assoziationen lassen.“ Martha Jungwirth, die in Wien und Neumarkt an der Raab lebt und arbeitet, wurde 2012 mit dem Österreichischen Ehrenzeichen für Wissenschaft und Kunst ausgezeichnet; den Theodor-Körner-Preis und den Joan-Mirò-Preis erhielt sie bereits zu Beginn ihrer Karriere.

Nennwert: EUR 1,00
Ausgabetag: 16.3.2016
Markengröße: 50 x 31,8 mm
Entwurf: Martha Jungwirth
Grafik: Regina Simon
Druck: Joh. Enschedé Stamps B. V. / Offsetdruck
Auflage: 170.000 Marken in Bögen zu 50 Stück


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„Melker Kreuz – Stift Melk“
Serie „Sakrale Kunst in Österreich“

Das Melker Kreuz gilt als der kostbarste Schatz des Stiftes Melk: Es enthält ein Holzstückchen, das vom Kreuz Christi stammen soll, und ist damit eine wertvolle Reliquie der römisch-katholischen Kirche. Die Österreichische Post präsentiert in der Serie „Sakrale Kunst in Österreich“ das wertvolle Melker Kreuz auf einer besonderen Stichmarke.

Die Partikel, so nennt man einen Splitter des Kreuzes Christi, wurde um 1040 von Markgraf Adalbert den Babenbergern gestiftet, die in der Burg Melk residierten. Das Melker Kreuz erlebte eine wechselvolle Geschichte. 1169 wurde es von einem Geistlichen gestohlen und tauchte schließlich im Wiener Schottenkloster wieder auf.

Der Legende nach bewegte sich das Kreuz bei einem anschließenden Gottesurteil – man war sich nicht einig, wem es denn nun gehöre – wie von selbst zum Abt des Klosters Melk hin. Ein Boot mit dem Kreuz darin schwamm wie durch ein Wunder von Wien auf der Donau stromaufwärts, und so wurde es schließlich wieder nach Melk gebracht. 1362 gab Herzog Rudolf IV. die heutige kostbare Fassung für das Kreuz in Auftrag. Während diese noch in Arbeit war, wurde der wertvolle Holzsplitter ein weiteres Mal gestohlen – der Dieb wurde jedoch gefasst und die Reliquie kehrte wieder in das Stift zurück. Die neue Fassung wurde von Wiener Goldschmieden aus vergoldetem Silber kunstvoll gefertigt und mit Edelsteinen, Kameen, Email und Perlen reich verziert. An den Enden des Kreuzes sind auf der Rückseite die vier Evangelisten abgebildet, in der Mitte ist der gekreuzigte Jesus zu sehen. Um den Kreuzsplitter sichtbar zu machen, kann die Rückseite der Kreuzfassung geöffnet werden – die Fassungen der Edelsteine sind dazu als Schrauben ausgeführt.

Melk war schon um 1000 n. Chr. ein Machtzentrum der Babenberger. Leopold II. gründete 1089 das Kloster und übergab es dem Benediktinerorden, der das Stift Melk bis heute führt. Bereits seit dem 12. Jahrhundert führt das Kloster auch eine Schule und eine eigene Schreibstube, in der wertvolle Handschriften entstanden.

Ein Brand zerstörte 1297 das gesamte Kloster, das daraufhin lange Zeit um das Überleben kämpfte, sich schließlich aber zu einem Zentrum der Gegenreformation entwickelte. Im 18. Jahrhundert wurde das nur notdürftig wiederhergestellte Kloster unter der Leitung des Barockbaumeisters Jakob Prandtauer völlig neu errichtet.

Künstler wie Paul Troger und Johann Michael Rottmayr gestalteten die Fresken im Inneren. Das Stift Melk, markant auf einem Berg hoch über dem Ufer der Donau gelegen, wurde so zu einem der bedeutendsten Barockbauwerke Österreichs. Die prachtvolle Stiftsbibliothek Melk mit einem Deckenfresko von Paul Troger beherbergt wertvolle Handschriften aus dem Mittelalter, unter anderem auch ein Fragment einer Handschrift des Nibelungenlieds aus dem 13. Jahrhundert. Im Stift Melk befindet sich heute auch das Grab des heiligen Koloman.


Nennwert: EUR 1,70
Ausgabetag: 17.3.2016
Markengröße: 35 x 35 mm
Entwurf: Peter Sinawehl
Druck: Österreichische Staatsdruckerei GmbH / Offset-Stich (© Etch-Art by OeSD)
Auflage: 180.000 Marken in Bögen zu 50 Stück


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„Puch 125 LM Baujahr 1923“
Serie „Motorräder“

Ein Zweirad einer der renommiertesten österreichischen Marken im Automobil-, Motorrad- und Fahrradbereich zeigt diese Sondermarke: eine Puch 125 LM aus 1923, dem ersten Jahr der Erzeugung dieses Modells. 1890 gründete der begnadete Mechaniker Johann Puch in Graz seine erste Fahrradfabrik.

Die Puch-Fahrräder mit dem Namen „Styria“ wurden in ganz Europa ein Verkaufsschlager, und der finanzielle Erfolg erlaubte es Johann Puch, sich mit seiner neu gegründeten „Johann Puch – Erste steiermärkische Fahrrad-Fabriks AG“ auch der neuen Technologie der Benzinmotoren zuzuwenden. Bald entstanden erste motorisierte Zweiräder und auch die legendäre Puch Voiturette, das erste Puch-Automobil. Johann Puch schickte seine Motorräder – wie auch früher seine Fahrräder – zu internationalen Rennen, wo sie sich erfolgreich bewähren konnten und somit einen ausgezeichneten Ruf errangen. Die eingebauten Motoren wurden im Puch-Werk selbst entwickelt. Ab 1903 wurden motorisierte Zweiräder in Serie gebaut, bald darauf auch Automobile.

Während des Ersten Weltkriegs belieferte das Puch-Werk die k. u. k. Armee. Aufgrund wirtschaftlicher Schwierigkeiten nach dem Krieg musste Puch schließlich mit anderen Unternehmen fusionieren, 1934 wurde daraus die „Steyr-Daimler-Puch AG“. Nach vielen Umstrukturierungen und Aufteilungen gehört das traditionelle Puch-Werk in Graz nun zum Autozulieferkonzern Magna, die Zweiradproduktion wurde 1987 an Piaggio übergeben.

1917 wurde die Produktion von Automobilen und großen Viertaktmotorrädern eingestellt, die Firma stand vor der Auflösung. Auf Initiative des italienischen Technikers Giovanni Marcellino begann man jedoch, günstige, kleine Zweiräder als Massenfahrzeuge zu entwickeln, ein sogenanntes „Volksmotorrad“ mit einem Doppelkolben-Zweitaktmotor – die Puch 125 LM. Wegen des torpedoförmigen Tanks mit dem Puch-Schriftzug bekam die 125 LM bald den Spitznamen „Zigarren- oder Zeppelinpuch“.

Von 1923 bis 1927 wurden 2.500 Stück der Puch 125 LM produziert, es gab auch eine Sportversion und sogar eine Damenausführung. Mit einer Leistung von 2 PS und einem Zweiganggetriebe erreichte die 125 LM eine Geschwindigkeit von bis zu 60 km/h. Sie hatte keinen Kickstarter, zum Starten musste man sie anschieben.

Puch-Motorräder waren bis in die 1950er-Jahre äußerst erfolgreich, in den Nachkriegsjahren waren vor allem die Motorroller ein beliebtes Verkehrsmittel. Von 1965 an wurde das legendäre Moped Puch Maxi gebaut, das in verschiedenen Varianten ein weltweiter Verkaufsschlager wurde. Der legendäre Kleinwagen Puch 500 wurde 1957 eingeführt und bis in die Siebzigerjahre angefertigt. Fahrräder der Marke Puch, darunter E-Bikes und das klassische Waffenrad, werden heute noch produziert und vom österreichischen Unternehmen Faber vertrieben. Der Firmengründer Johann Puch erlebte das alles nicht mehr, er verstarb noch vor Beginn des Krieges 1914.

Nennwert: EUR 2,20
Ausgabetag: 23.3.2016
Markengröße: 42 x 34,8 mm
Grafikentwurf: David Gruber
Druck: Joh. Enschedé Stamps B. V. / Offsetdruck
Auflage: 500.000 Marken in Bögen zu 50 Stück



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Klassikausgabe - Freimarken 1850

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Mit der neuen Serie „Klassikausgabe“ widmet sich die Österreichische Post der Geschichte der Briefmarken und präsentiert klassische Markenausgaben aus der Zeit der Monarchie. Diesmal werden die ersten Briefmarken Österreichs vorgestellt, die sogenannte „Wappenausgabe“ aus dem Jahr 1850. Das Postwesen im heutigen Sinn geht im Wesentlichen auf Kaiser Maximilian I. zurück, der 1490 die Familie Taxis (später Thurn und Taxis) mit dem Aufbau eines Postkursnetzes beauftragte. Mit Reiterstafetten wurden so zunächst herrschaftliche, später dann auch private Schriftstücke befördert. Im Laufe der Jahrhunderte kamen dann Postkutschen, Schiffe und die Eisenbahn als Posttransportmittel dazu. Die Gebühr für den Versand eines Briefes zahlte der Empfänger. Das komplizierte und teure Verrechnungswesen machte ein neues System notwendig, bei dem die Kosten bereits beim Versand vom Versender entrichtet werden sollten. Über mehr oder weniger erfolglose Versuche mit Gebührenstreifen, Klebeschildern und Stempeln kam es 1840 schließlich zur ersten offiziellen Briefmarke, der englischen „One Penny Black“. Zugeschrieben wird die Erfindung der Briefmarke Sir Rowland Hill, der 1839 das britische Postwesen reformierte, ähnliche Ideen verfolgten aber schon früher der österreichische k. k. Hofkammerpräsident Laurenz Koschier und der schottische Zeitungsverleger James Chalmers. Zehn Jahre nach der ersten Briefmarke der Welt war es schließlich auch in Österreich so weit. Die erste Briefmarkenausgabe des Kaiserreichs Österreich zeigt das österreichische Wappenschild mit dem Doppeladler. Marken mit Werten von 1, 2, 3, 6 und 9 Kreuzern wurden ausgegeben. Die Marken für das ebenfalls zum Habsburgerreich gehörende Königreich Lombardo-Venetien zeigten das gleiche Motiv in denselben Farben, aber mit den Nominalen 5, 10, 15, 30 und 45 Centesimi – sie galten in ganz Österreich, während die österreichische Ausgabe in der Lombardei und Venetien nicht verwendet werden durfte. Erstausgabetag war der 1. Juni 1850. Anfangs wurden die Briefmarken auf handgeschöpftem Papier mit Bogenwasserzeichen gedruckt, ab 1854 dann auf maschinell hergestelltem, glattem Papier ohne Wasserzeichen. Die Marken waren noch ohne Zähnung, sie wurden mit der Schere vom Bogen abgeschnitten – das erste gezähnte Postwertzeichen Österreichs war die „Kaiserkopfausgabe“ des Jahres 1858, die auf die Wappenausgabe folgte. Je nachdem, wie sorgfältig die Marken abgeschnitten wurden, und durch unterschiedliche Papiersorten und Druckverfahren, gibt es von der Wappenausgabe sehr viele Farb- und Qualitätsvarianten. Als erste Briefmarkenausgabe Österreichs ist sie heute bei Philatelisten und Sammlern ausgesprochen beliebt. Der Markenblock zeigt eine österreichische Ausgabe mit dem Wert 2 Kreuzer und eine Ausgabe aus Lombardo-Venetien im Wert von 15 Centesimi. Den Hintergrund bildet eine 1-Kreuzer-Marke, umrankt von Blüten und Eichenlaub, wie sie auch auf den Briefmarken abgebildet sind.

http://austria-forum.org/af/Wissenssamm … arken_1850

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250 Jahre Wiener Prater




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1766 bekamen die Wienerinnen und Wiener ein großzügiges Geschenk: Kaiser Joseph II. überließ ihnen den Prater als Erholungsgebiet. Sein Name geht noch viel weiter in der Geschichte zurück: Bereits im 12. Jahrhundert schenkte Herzog Friedrich I. einige Wiesen der Familie de Prato, die sich später Prater schrieb. Den Geburtstag des Wiener Praters würdigt die Österreichische Post mit einer Sondermarke. Der Prater hatte zuvor lange Zeit als kaiserliches Jagdrevier gedient und war nur dem Adel zugänglich gewesen – „niemandt alß waß Cavalliers und Dames“ hatte hier laut einer kaiserlichen Anordnung Zutritt gehabt. Nun aber konnte jedermann hier spazieren, bis die Sonne unterging. Der Torschluss wurde allabendlich durch drei Böllerschüsse angekündigt. Kaiser Joseph II. wurde bei der Eröffnung darauf aufmerksam gemacht, dass er sich nun unters gemeine Volk mischen müsse, darauf soll er gesagt haben: „Wenn ich stets unter meinesgleichen herumwandeln wollte, dürfte ich nur in der kaiserlichen Gruft spazieren gehen.“ 1775 ging er sogar noch einen Schritt weiter und ließ auch das Gitter rund um den Prater niederreißen, wodurch der Zugang zu jeder Tages- und Nachtzeit möglich war. Während die Kastanienallee, die heutige Hauptallee, ein Sammelplatz der besseren Gesellschaft blieb und die Gegend rund um das Lusthaus von dieser für Ausfahrten und Promenaden genutzt wurde, entstand der Wurstelprater als Rummelplatz mit Attraktionen für das Volk. Zuerst wurden Kaffeehäuser eröffnet, bald folgten auch Ringelspiele, Lebzelterbuden, Kegelbahnen, Schaukeln und vieles mehr. Auch Kuriositätenkabinette und Schaubuden wurden aufgestellt, Feuerwerke und Großveranstaltungen fanden hier statt. Gleichzeitig hatte die Musik der Zeit neue Aufführungsorte gefunden: Johann Strauß spielte hier ebenso wie Joseph Lanner und Carl Michael Ziehrer. Der Name Wurstelprater ging übrigens auf jene Stände zurück, die Puppentheater für die kleinen Besucher darboten – darunter eben auch Geschichten mit dem allseits beliebten, tollpatschigen Hanswurst. Zwar wurde der Wurstelprater in Volksprater umbenannt, inoffiziell behielt er seine beliebte Bezeichnung aber immer bei. 1873 fand im Prater die Weltausstellung statt, an der 53.000 Aussteller teilnahmen, und die Rotunde wurde erbaut. 1895 wurde das Vergnügungsareal „Venedig in Wien“ errichtet, das wohl als erster Themenpark der Welt bezeichnet werden kann. Auf 50.000 Quadratmetern wurde die italienische Lagunenstadt nachgestellt, die Besucher konnten Kanäle befahren und Nachbildungen venezianischer Bauwerke bestaunen. Das Riesenrad kam 1897 zu den Attraktionen dazu. 1938 ging der Prater in das Eigentum der Stadt Wien über, während des Zweiten Weltkriegs wurde der Wurstelprater durch Bombeneinschläge sowie durch einen Brand im Jahr 1945 zum Großteil zerstört, später aber wieder aufgebaut. Bis heute ist der Prater, der auch Schauplatz des berühmten Films „Der dritte Mann“ ist, ein wichtiges Erholungsgebiet für alle Stadtbewohner und Touristen.

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Österreicher in Hollywood - Michael Haneke



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Aus der Serie „Österreicher in Hollywood“ widmet die Österreichische Post dem herausragenden Künstler Michael Haneke eine Sondermarke. Konzertpianist oder Dirigent – das waren Berufe, mit denen Michael Haneke in seinen frühen Jahren geliebäugelt hatte. Dass es ihn, der heute zu den bekanntesten Regisseuren der Welt zählt, schließlich doch in die Filmbranche verschlug, kommt nicht von ungefähr: Sein Vater Fritz Haneke war Regisseur und Schauspieler, seine Mutter Beatrix von Degenschild war ebenfalls Mimin. Dem am 23. März 1942 geborenen Michael Haneke schwebte bereits mit 17 vor, die Schulbank hinter sich zu lassen und in die Fußstapfen seiner Eltern zu treten. Er bewarb sich am berühmten Max-Reinhardt-Seminar, DER Schauspiel- und Regieschule im deutschen Sprachraum, wurde aber abgelehnt und schloss doch das Gymnasium ab. Danach studierte er Philosophie, Psychologie und Theaterwissenschaften an der Universität Wien, brach jedoch ab, um als Fernsehdramaturg und -redakteur zu arbeiten. In diesen Jahren beim Südwestfunk lernte er das Handwerk des Filmemachens von der Pike auf. In den 70er-Jahren war er als Theaterregisseur und Drehbuchautor tätig, unter anderem in Frankfurt, Düsseldorf, Hamburg, München und Wien. Den Anfang seiner Karriere als Filmregisseur machten Fernsehfilme wie „Lemminge“ und „Variation“ sowie „Wer war Edgar Allan?“. Schon mit seinem ersten Kinofilm machte Michael Haneke in der Branche von sich reden: „Der siebente Kontinent“ brachte ihm den Bronzenen Leoparden beim Filmfestival in Locarno ein. Noch bekannter wurde Michael Haneke schließlich mit „Benny’s Video“, wofür er auch den Wiener Filmpreis bekam. Mit Filmen wie „Funny Games“ und „Code: unbekannt“ setzte er sein Streben fort, mit seinen oft düsteren Arbeiten Tabus zu brechen, um der menschlichen Natur konsequent auf den Grund zu gehen. „Die Klavierspielerin“ nach dem Roman von Elfriede Jelinek und mit Isabelle Huppert in der Hauptrolle brachte schließlich enormen Erfolg und den großen Preis der Jury bei den Internationalen Filmfestspielen von Cannes, der einem Adelstitel der Branche gleichkommt. Auch der Deutsche Filmpreis in der Kategorie „Bester ausländischer Film“ wurde Haneke dafür verliehen. „Wolfzeit“ und „Caché“ folgten. Mit „Das weiße Band“ konnte Haneke die Goldene Palme von Cannes für den besten Spielfilm für sich behaupten, auch eine Oscar-Nominierung und einen Golden Globe bekam er dafür. Mit „Amour“, der für fünf Academy Awards nominiert war, gewann Haneke schließlich auch die bekannteste Auszeichnung der internationalen Filmbranche. Zuletzt machte Haneke, der auch den Billy Wilder Award für Verdienste um das Filmland Österreich, den Ritterorden der französischen Ehrenlegion und Ehrendoktorate sowie zahlreiche weitere Filmpreise in Europa verliehen bekam, auch als Opernregisseur von sich reden. Hanekes Filme sind keine leichte Kost, oft drehen sie sich um Angst, Bedrohung und Gewalt und haben etwas Verstörendes. Sein Streben ist es stets, zu irritieren und die Zuschauer zum Nachdenken zu bringen.

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Zeitgenössische Kunst - Erwin Bohatsch


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Die Grenzen der Malerei auszuloten – das ist wohl eines der Hauptanliegen Erwin Bohatschs. Der Künstler zählt zu den wichtigsten österreichischen Vertretern der abstrakten Malerei. Die Österreichische Post widmet ihm eine Sondermarke aus der Serie „Zeitgenössische Kunst“. Erwin Bohatsch wurde 1951 in Mürzzuschlag geboren und studierte 1971 bis 1976 an der Akademie der bildenden Künste, wo er heute lehrt. Bereits in den 1970ern startete er seine künstlerische Karriere, in den 1980ern machte er auf sich aufmerksam, als er im Dunstkreis der „Neuen Wilden“ arbeitete, aber doch eine ganz eigenständige Position entwickelte. Wie die „Neuen Wilden“ interessierte er sich für die Malerei an sich, mit der Zeit rückten der malerische Prozess und die Materialität der Werke in den Vordergrund. Bohatschs Arbeiten entstehen, indem er Farbschichten lasierend – also mit durchscheinenden Farben – übereinanderlegt. Teils schimmern die darunterliegenden durch, teils entstehen Schleier, oft schaut sogar die Leinwand hervor, häufig wird die Bildmitte offen gehalten. Auch Rinnspuren und mit der Spachtel gezogene Farbstege sowie Farbwolken und scharfe Konturen kennzeichnen seine Arbeiten, die sich oft, wenn mehrere nebeneinander hängen, wie zu einem offenen Ensemble zusammenfügen, auch wenn es sich um Einzelwerke handelt. Netz- und Gitterstrukturen sind ebenso typisch für Bohatsch wie sein gestisch-expressiver Pinselstrich. Der Künstler pendelt zwischen Gegenständlichkeit und Abstraktion, zwischen Farbe und Nichtfarbe, zwischen Linie und Fläche. Er findet, wie Experte Florian Steininger, der zukünftige Leiter der Kunsthalle Krems, in einem Text zu Bohatsch schrieb, „neue Lösungen für die Malerei.“ Er verstehe sich, so Steininger weiter, als „Maler, dessen Werk keiner geradlinigen, eindimensionalen Entwicklung unterworfen ist.“ Er praktiziere „reduzierte monochrome Gemälde, die mit dem Ende der Malerei kokettieren, neben denjenigen, die sich deutlich von der puren und radikalen Abstraktion distanzieren. Er versteht es, in scheinbar engen Bereichen eine Fülle von malerischen Ergebnissen zu erreichen.“ Bohatsch geht es nicht darum, mit seinen Bildern eine Geschichte zu erzählen. Vielmehr möchte er sich in seiner Arbeit auf die Suche nach einer neuen Definition für die Malerei machen. Der Künstler kann auf Einzelausstellungen in zahlreichen Galerien und in der Wiener Secession, im MUMOK Museum Moderner Kunst Stiftung Ludwig, im Essl Museum Klosterneuburg, im Kunsthaus Bregenz, im Museum Liaunig, im Bank Austria Kunstforum und in weiteren Museen verweisen. Der Otto-Mauer-Preis, ein bedeutender heimischer Preis für zeitgenössische Kunst, wurde ihm bereits verliehen. Auch den Preis der Stadt Wien nennt Bohatsch sein eigen. Die auf der vorliegenden Briefmarke gezeigte Arbeit stammt aus einer Werkgruppe von neueren, kleinen Papierarbeiten. Sie wurde mit Acryl, Öl und Graphit auf Papier gefertigt und hat keinen Titel.

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500 Jahre Postvertrag


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Zum 500-jährigen Jubiläum des Postvertrags von 1516 gibt die Österreichische Post eine Sondermarke heraus, die dieses historische Ereignis würdigt. Das Markenmotiv zeigt einen Postboten aus dem 16. Jahrhundert, der ein versiegeltes Schreiben überbringt. Die Geschichte des österreichischen Postwesens beginnt mit Maximilian I., der Herzog von Burgund, römisch-deutscher König, Erzherzog von Österreich und schließlich Kaiser des Heiligen Römischen Reiches war. Maximilian machte Innsbruck zu seiner Hauptresidenz und richtete einen ständigen Pferdekurierdienst in die burgundischen Niederlande ein, wo sein kleiner Sohn Philipp aufwuchs, sowie einen weiteren an den französischen Königshof, wo seine Tochter lebte. Für die Organisation dieser Postdienste wurden Janetto, Franz und Johann Baptista de Tasso engagiert, die ihren Namen später in „Taxis“ umwandelten. Die Schriftstücke wurden durch Reiter transportiert, die Pferde wurden unterwegs an vertraglich vereinbarten Herbergen gewechselt. Maximilians Sohn Philipp, genannt der Schöne, war Herzog von Burgund und wurde schließlich König von Frankreich. Er setzte Franz Taxis – nach der Erhebung in den Adelsstand „von Taxis“ – 1501 zum burgundischen Postmeister ein. 1505 wurde ein Postvertrag abgeschlossen, der Routen und Beförderungszeiten festlegte, so war etwa für die Strecke von Brüssel nach Innsbruck eine Zustellzeit von 5,5 Tagen, im Winter 6,5 Tagen vorgesehen. Franz von Taxis war für die Errichtung von Poststationen und die Einhaltung der Vorgaben „mit Leib, Leben und Habe“ verantwortlich. Er gilt heute als der Begründer des europäischen Postwesens. Nach Philipps Tod fiel Spanien an seinen Sohn Carlos, der später als Karl V. Kaiser des Heiligen Römischen Reiches wurde. Karl schloss im November 1516 einen neuen Postvertrag mit den beiden Hauptpostmeistern Franz und Johann Baptista von Taxis ab, neue Postlinien nach Rom, Neapel und Burgos sowie neue Beförderungszeiten wurden vereinbart. Die Stafetten durften nur für königliche Botschaften benutzt werden, privater Briefverkehr war somit nicht gestattet. Ohne Erlaubnis der Hauptpostmeister durfte niemand den Postdienst ausüben. Durch diesen exklusiven kaiserlichen Postdienst, dessen Hauptsitz in Brüssel lag, konnten die Habsburger in ihrem Reich, in dem „die Sonne niemals unterging“, mit ihren Verbündeten und Verwandten in großen Teilen Europas kommunizieren. Erst im Laufe der Zeit wurde die Postbeförderung von privaten Briefen geduldet und schließlich aus wirtschaftlichen Gründen offiziell zugelassen. Die Postverträge zwischen dem Herrscherhaus und der Familie Taxis begründeten die Monopolstellung des Hauses Thurn und Taxis (seit der Erhebung in den Grafenstand 1650 nannte man sich so) im historischen Postwesen. Der italienische Name Tasso bedeutet übrigens Dachs, aus dieser Eindeutschung entstand die Namensversion Taxis. Der Dachs ist auch auf dem Wappen der Familie Taxis, das auf der Marke zu sehen ist, abgebildet.

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Montafoner Tracht


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In Vorarlberg gibt es je nach Region sehr unterschiedliche Trachten. Aus der Serie „Klassische Trachten“ präsentiert die Österreichische Post diesmal die Werktagstracht aus dem Montafon, die nach wie vor unverändert getragen wird und zu den historischen Trachten im Tal gehört.

Dieses sogenannte „Wärchtigjüpple“, die Alltagstracht der Montafonerinnen, besticht durch seine Schlichtheit. Rock und Oberteil sind aus dunklem, einfarbigem Kammgarnflanell oder reinem Wollstoff. Das enganliegende Oberteil ist hochgeschlossen, lässt aber am Hals das „Spitzle“ der weißen Bluse sehen. Dieses „Hemdle“ ist aus Leinen, die Kanten sind mit handgearbeiteten Spitzen oder einem „Bäumlestich“ verziert. Über dem Rock wird die blau gestreifte oder einfärbige Baumwollschürze getragen, edel wirkt eine schwarz gestreifte Seidenschürze. Dazu werden schwarze Strümpfe und ein Tuch aus Baumwolle getragen. Es ist weiß mit rotem oder blauem Streumuster und wird zu einem Dreieck gefaltet um den Hals getragen.

Die Männertracht besteht aus einer schwarzen Lodenkniebundhose, Schafwollstutzen, einem weißen Hemd und einer roten Weste, dem „Lieble“. Darüber trägt man den „Tschopa“, ein dunkelblaues, hinten zweireihiges Sakko. Besonders auffällig ist die Kopfbedeckung: ein schwarzer Zylinder, der nur im Montafon zu finden ist. An der Festtagstracht der Montafoner Frauen, die aus der Barockzeit stammt, sind besonders das bestickte Brusttuch, das vorne im Mieder eingeschnürt wird, und die dekorierten Schürzenbänder über der Schürze in gedämpften Farbtönen auffällig. Zum „Glöggli-Tschopa“, dem kurzen Jäckchen, trägt man eine Otterfellmütze, ein „Mäßli“ – eine Art Zylinder ohne Krempe – oder den Sanderhut, einen schwarzen Strohhut mit Masche. Als „Schlutta“ bezeichnet man eine Brokatjacke mit einer zarten weißen Spitze am Kragen. Komplettiert wird die Festtagstracht durch einen roten Unterrock und rote Strümpfe, Schnallenschuhe und eine Masche am Hals.

Eine besondere Kleidung tragen die unverheirateten Montafoner Mädchen, die „Schäppelmaigana“: Zum „Libli“ mit dem bestickten Brusttuch wird eine weiße Bluse getragen. Der Name kommt vom „Schäppel“, der Kopfbedeckung: ein kleines Krönchen aus silbernen oder goldenen Metallfäden mit bunten Glaskügelchen, das auf dem Kopf befestigt wird. In die geflochtenen Zöpfe der Mädchen werden die kunstvoll bestickten Zopfbänder eingehängt, die am Rücken bis zum Boden herabreichen. Der Schäppel wird nur bei gutem Wetter ohne Überbekleidung verwendet. In zahlreichen Trachtenvereinen, Musikkapellen und Tanzgruppen werden nach wie vor die historischen Trachten getragen – der Vorarlberger Landestrachtenverband fördert diese Tradition und die Erhaltung und Pflege heimischen Brauchtums.

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Schärdinger Tracht

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Aus der Serie „Klassische Trachten“ präsentiert die Österreichische Post diesmal die „Sommertracht Bezirk Schärding“, die noch recht neu ist: Erst im Jahr 2003 wurde sie in dieser Machart als erneuerte Tracht vom Oberösterreichischen Heimatwerk genehmigt.

Diese Alltagstracht wird wie viele andere auch aus Baumwoll- oder Leinenstoff genäht, weist aber eine ganz besondere Machart auf und wurde im Rahmen der Trachtenerneuerung in Oberösterreich als eigene Sommertracht für den Bezirk Schärding entworfen. Das Oberteil aus karierter Baumwolle oder Leinen hat einen runden Halsausschnitt und wird vorne mit Haken verschlossen. Über dem Verschluss wird ein Latz in schräger Fadenlage befestigt, der so wie Hals- und Armausschnitte einfarbig paspeliert ist. Die Seiten des Rückenteils sind ebenfalls schräg geschnitten. Der Rock im gleichen Muster oder aus passendem einfarbigen Leinen- oder Baumwollstoff ist handgezogen und unter der Schürze in Falten gelegt.

Die Schürze aus Baumwolle oder Leinen wird farblich auf das Kleid abgestimmt. Sind Oberteil und Rock kariert, ist eine geblümte oder einfarbige Schürze passend, ansonsten kann sie auch gestreift oder bedruckt sein. Zur Sommertracht wird eine weiße Bluse aus feinem Baumwollstoff getragen, sie hat Puff- oder Schiebeärmel und ist meist kragenlos. Auch eine Kimonobluse passt.

Seit 1950 gibt es eine eigene Schärdinger Festtagstracht, eine Sommertracht gibt es erst seit 2003: Die „Sommertracht Bezirk Schärding“ wurde im Rahmen der oberösterreichischen Trachtenerneuerung kreiert, bei der unter dem Motto „Altes erhalten – Neues gestalten“ traditionelle Trachtenmode nicht nur erhalten, sondern durch eine sensible Überarbeitung wiederbelebt und auch in den heutigen Alltag eingebettet werden soll. So hat nun jede Gemeinde des Bezirks Schärding eine eigene Ortstracht. Die Gemeinden Schärding und Neuhaus am Inn bzw. die Gemeinden Wernstein und Neuburg am Inn haben grenzüberschreitend eine gemeinsame Ortstracht, darunter eben auch diese Sommertracht, die den Bezirk Schärding repräsentiert und von den Frauen der Goldhaubengemeinschaft Unteres Innviertel entworfen wurde. Über die Ortstrachten dieses Bezirks wurde ein eigenes Trachtenbuch herausgegeben, das nicht nur die Kleider selbst, sondern auch die passenden Accessoires dazu vorstellt, etwa die „Handstiezel“, gestrickte oder gehäkelte Halbhandschuhe, die zum festlichen Goldhaubenkleid getragen werden (www. goldhauben.net).

Die Goldhaubenfrauen sind aber nicht nur in Sachen Trachtenerneuerung aktiv, sie sammeln auch im Rahmen von Oster- und Weihnachtsmärkten Geld für wohltätige Zwecke und unterstützen damit Institutionen wie die Caritas, Licht ins Dunkel, die Kinderkrebshilfe und viele andere mehr.

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Shrines of Europe – Basilika Mariazell



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Viele Wege führen nicht nur nach Rom, sondern auch nach Mariazell. Die Österreichische Post widmet diesem wichtigsten Wallfahrtsort Österreichs mit der Basilika Mariä Geburt nun eine Sondermarke. Mariazell wurde durch die Papstbesuche von 1983 durch Johannes Paul II. und 2007 durch Benedikt XVI. besonders geehrt. Seit 2004 ist Mariazell zudem Mitglied der Arbeitsgemeinschaft „Shrines of Europe“, zu der auch die europäischen Marienwallfahrtsorte Lourdes, Loreto, Fatima, Altötting und Częstochowa gehören.

Mariazell kann auf eine lange Geschichte und viele Legenden verweisen. Als Gründungstag gilt der 21. Dezember 1157: Ein Mönch namens Magnus sollte sich als Seelsorger um die Bewohner der Gegend kümmern. Mit sich führte er eine selbst geschnitzte Marienstatue aus Lindenholz. Der Legende nach versperrte ihm ein Fels den Weg, weshalb er sich an die Muttergottes wandte – prompt spaltete sich der Fels und gab den Weg frei. An seinem Ziel stellte Magnus seine Marienstatue auf einen Baumstrunk und errichtete eine hölzerne Kapelle rundherum. Um diese „Cella Mariae“ herum wuchs mit der Zeit der Ort Mariazell. Die erste Kirche entstand laut der „Heinrichslegende“ um 1200 dank Markgraf Heinrich von Mähren: Er war an der Gicht erkrankt und wurde vom heiligen Wenzel im Traum aufgefordert, für seine Heilung nach Mariazell zu gehen und dort eine Kirche zu erbauen. Ein wertvolles Marienbild erhielt die Kirche, als sich König Ludwig I. von Ungarn im Kampf gegen die Türken an die „Mutter Gottes von Maria zu Zell“ wandte und einen Sieg errang. Aus „Maria in der Zelle“ entstand der Name des Ortes, der 1243 erstmals urkundlich erwähnt wurde. 1344 wurde Mariazell zum Markt erhoben und war bereits im 14. Jahrhundert als Wallfahrtsort bekannt. Um 1370 wurde eine gotische Kirche errichtet. Im Zuge der Gegenreformation machten die Habsburger Herrscher Mariazell zum Nationalheiligtum. Bald wurde die gotische Kirche zu klein für den Pilgeransturm, im 17. Jahrhundert entstand daher eine barocke Erweiterung. Eben diese Stilmixtur macht bis heute den besonderen Charakter der Kirche aus, die 1907 zur Basilika minor erhoben wurde. Sie ist in den Farben Terrakotta und Weiß gehalten und verfügt über einen gotischen Mittelturm und zwei Barocktürme. Den 1704 geweihten barocken Hochaltar schuf Johann Bernhard Fischer von Erlach. In der Gnadenkapelle befindet sich die Marienstatue aus der Gründungslegende: Die 48 Zentimeter hohe spätromanische Statue der Gottesmutter, die Magna Mater Austriae.

Die Gemeinde Mariazell liegt in der Obersteiermark. Neben dem Pilgern laden die Berge zum Genießen der wunderschönen Natur ein – sei es im Sommer zum Wandern oder im Winter zum Skifahren auf der Bürgeralpe. Mariazell ist die flächenmäßig größte Gemeinde der Steiermark und eine der größten von ganz Österreich. Sie gehört zum Bezirk Bruck an der Mur und wurde 1948 zur Stadt erhoben. Derzeit kommt etwa eine Million Pilger jährlich nach Mariazell.

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EUROPA 2016 – „Think Green"



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EUROPA-Marken werden jährlich von europäischen Postgesellschaften zu einem von PostEurop vorgegebenen Thema, das alle Länder betrifft, herausgegeben. Seit 1956 sollen damit die internationale Zusammenarbeit und die gemeinsamen Wurzeln und Kulturen unterstrichen und die Philatelie gefördert werden. Das Thema zum 60-jährigen Jubiläum im Jahr 2016 ist „Ecology in Europe – Think Green“. Mit dem Wort Ökologie verbinden wir Themen wie Umweltschutz und Luftverschmutzung, Energiesparen und erneuerbare Energie, biologische Landwirtschaft und Nachhaltigkeit bis hin zu ökologischer Haushaltsführung, Mülltrennung und „Ökomode“ aus Naturfasern und fairem Handel. „Think Green“ ist das Schlagwort: Viele Privatpersonen, Unternehmen und Organisationen versuchen, ihren Beitrag zum Umweltschutz zu leisten und damit die Welt wieder ein wenig „grüner“ zu machen. Auch die Österreichische Post ist dabei aktiv: Im Rahmen der Initiative „CO2 neutral zugestellt“ werden alle Briefe und Postsendungen in Österreich CO2-neutral zugestellt. Basis dafür sind die Vermeidung von Emissionen und die Steigerung der Effizienz, zum Beispiel durch Routenoptimierungen. Zusätzlich setzt die Post auf erneuerbare Energie – seit 2012 bezieht sie ausschließlich Strom aus erneuerbaren Energiequellen und produziert diesen wie etwa mit der Photovoltaikanlage auf dem Briefzentrum in Wien-Inzersdorf zum Teil auch selbst. Des Weiteren verfügt sie mit 862 Elektrofahrzeugen über die derzeit größte E-Mobility-Flotte Österreichs und unterstützt überdies nationale und internationale Klimaschutzprojekte etwa in den Bereichen Energieeffizienz, Geothermie oder nachhaltige Waldbewirtschaftung. Das Markensujet für die EUROPA-Marke 2016 wurde von PostEurop unter den 24 Einsendungen ausgewählt, die am Designwettbewerb teilnahmen. Die Designerin Doxia Sergidou entwarf es für die zypriotische Postgesellschaft. Ihr Bestreben war es dabei, zu zeigen, dass wir alle es in der Hand haben, unseren Planeten ökologischer zu machen – symbolisiert wird das durch eine Hand, die die graue, verschmutzte Industriestadt auf der linken Seite der Marke durch eine grüne, lebendige Landschaft „übermalt“. Menschliche Aktivitäten wie Industrie, Autoverkehr oder Energieerzeugung belasten die Umwelt ganz enorm, während andererseits erneuerbare Energien wie Windkraft und ein bewussterer Umgang mit Ressourcen einen positiven Effekt haben. „Think Green“ hat damit nicht nur für unsere, sondern auch für die nachfolgenden Generationen große Bedeutung.

PostEurop betont mit dieser Themenauswahl die Verantwortung Europas im Bereich des überregionalen Umweltschutzes. Das Aufzeigen des Einflusses menschlichen Handelns auf die Umwelt ist der europäischen Postorganisation ein großes Anliegen, und das soll anlässlich der 60. Ausgabe einer EUROPA-Marke durch das aussagekräftige, international verständliche Markenmotiv auch an die Öffentlichkeit getragen werden.

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Postcrossing

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Jede Ansichtskarte aus einem fremden Land bringt ein Stück der großen weiten Welt in unseren Briefkasten. Das dachte sich wohl auch Paulo Magalhães aus Portugal und gründete daher 2005 die Plattform Postcrossing. Die Österreichische Post widmet dem liebenswerten Projekt, das Postkarten- und Briefmarkenfreunde aus aller Welt zusammenbringt, nun eine Sondermarke.

Das Ziel der Plattform war von Anfang an, Menschen rund um den Globus durch reale Postkarten – keine elektronischen – miteinander zu verbinden, unabhängig von deren Wohnort, Alter, Geschlecht, Hautfarbe oder Glauben. Über die Jahre hinweg entwickelte sich aus der kleinen Idee ein erfolgreiches Projekt, das auch in den Medien hochgelobt wurde und mittlerweile rund 600.000 Mitglieder in mehr als 200 Ländern hat. Über 30 Millionen Ansichtskarten wurden bis jetzt weltweit über die Postcrossing-Plattform versendet, die zusammengezählt unglaubliche 171 Milliarden Kilometer zurückgelegt haben – und mit jeder Stunde werden es mehr. Auch in Österreich gibt es rund 2.500 Personen, die diesen kostenlosen Dienst nutzen und bereits mehr als 200.000 Postkarten in alle teilnehmenden Länder verschickt haben. Sogar entlegene Regionen wie Nepal, Papua-Neuguinea oder die Solomon-Inseln beteiligen sich an Postcrossing, und auch der Vatikan hat einige Mitglieder aufzuweisen. Das System ist einfach: Registrierte Mitglieder bekommen von der Plattform nach dem Zufallsprinzip eine Postadresse eines anderen Mitglieds genannt und versenden an diese Adresse eine Ansichtskarte. Im Gegenzug empfangen sie dann eine Postkarte eines wieder anderen Mitglieds. Je mehr Karten man verschickt, desto mehr bekommt man auch. Damit wird jeder Gang zum Briefkasten zu einem spannenden Ereignis: Woher wird die nächste Karte kommen? Aus Europa? Aus Übersee? Vielleicht von einer kleinen Insel, von der man noch nie gehört hat? Postkarten aus aller Welt liefern ein buntes Panorama der unterschiedlichen Landschaften und Kulturen, egal, ob Palmen und Meeresstrände, schneebedeckte Berggipfel, historische Gebäude oder auch einfach lustige Sprüche oder Zeichnungen.

Briefmarkenfreunden bietet sich damit überdies die einmalige Möglichkeit, ihre Sammlungen mit internationalen und exotischen Raritäten zu erweitern und vielleicht auch Kontakte zu Briefmarkensammlern in anderen Ländern zu knüpfen. Und wer freut sich nicht, eine nette Nachricht zu erhalten – von jemandem, den man nicht einmal kennt, aus einem fremden Land und auf einer schönen, bunten Ansichtskarte?

Eine Postkarte ist einfach persönlicher und greifbarer als eine elektronische Nachricht über Social-Media-Kanäle.

Mit dieser Sonderbriefmarke soll dieses charmante Projekt einer breiteren Gruppe der Bevölkerung bekannt gemacht werden. Der rot-weiß-rote Schriftzug auf dem Markensujet symbolisiert Österreichs Beteiligung an Postcrossing, im Hintergrund zeigt eine stilisierte „Postcard Wall“ die vielen über Postcrossing versendeten Ansichtskarten.

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Internationaler Tag der Friedenstruppen der Vereinten Nationen


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Jedes Jahr am 29. Mai ehren die Vereinten Nationen jene, die in Friedenssicherungseinsätzen dienen, und auch jene, die im Einsatz für den Frieden ihr Leben verloren haben. Aus Anlass dieses jährlichen Gedenktages gibt die Österreichische Post dazu eine Sondermarke heraus, deren Motiv österreichische UN-Soldaten beim Hissen der UN-Flagge zeigt.

Am 29. Mai 1948 genehmigte der UN-Sicherheitsrat mit seiner Resolution 50 (1948) die Einrichtung des ersten Friedenssicherungseinsatzes der Vereinten Nationen, und seit 2002 wird am 29. Mai nun der Internationale Tag der Friedenssicherungskräfte der Vereinten Nationen begangen, um die Frauen und Männer, die im Dienste der Friedenssicherung stehen oder standen, für ihr hohes Maß an Professionalität, Einsatzbereitschaft und Mut zu würdigen. Zudem wird an diesem Tag auch an Menschen, die im Dienste der UN-Friedenssicherung ums Leben gekommen sind, posthum die Dag-Hammarskjöld-Medaille der Vereinten Nationen verliehen. Der erste Einsatz der UN-Friedenssicherungskräfte fand 1948 im Nahen Osten statt: Die UNTSO, die UN-Organisation zur Überwachung des Waffenstillstands zwischen den israelischen und arabischen Kriegsparteien, ist auch heute noch im Einsatz. Seitdem waren die „UN Peacekeepers“ in 71 Operationen tätig. Jedem Einsatz muss eine Resolution des UN-Sicherheitsrates vorangehen, die beteiligen Länder oder Konfliktparteien müssen zustimmen. Mehr als 120 Länder waren bisher an solchen Einsätzen beteiligt, und über 3.300 Menschen verloren dabei ihr Leben. 1960 während der Kongo-Krise verwendeten die Friedenstruppen auf Anregung von UN-Generalsekretär Dag Hammarskjöld dabei erstmals die heute bekannten blauen Helme mit der Aufschrift „UN“ – seitdem werden sie auch als „Blauhelmtruppen“ bezeichnet. 1988 wurde den Friedenssicherungskräften der Vereinten Nationen für ihr Engagement zur Sicherung des Weltfriedens der Friedensnobelpreis verliehen. Seitdem hat sich der Aufgabenbereich der Friedenstruppen immer mehr ausgeweitet. Waren es anfangs vor allem zwischenstaatliche Konflikte, bei denen sie hinzugezogen wurden, so kamen mit der Zeit auch immer mehr Bürgerkriege und innerstaatliche Auseinandersetzungen dazu.

Die Blauhelme haben keinen Kampfauftrag, sind aber bewaffnet. Ihre Aufgaben sind z.B. die Überwachung von Waffenstillständen, der Schutz der Zivilbevölkerung, die Entwicklung von Friedensvereinbarungen, die Stabilisierung der Sicherheit, die Reorganisation von Militär und Polizei sowie die Überwachung der Wahl und Einrichtung einer demokratischen Regierung. Neben zahlreichen afrikanischen, südund mittelamerikanischen und asiatischen Regionen waren und sind die UNFriedenstruppen auch in Europa in den Konflikten im ehemaligen Jugoslawien und den Nachfolgestaaten sowie in Zypern tätig.

Auch Österreich stellt Einsatzkräfte für die Friedenssicherung: Mit Jahresende 2015 waren 188 Personen aus dem Polizei- und Militärbereich im Dienst der UN. 44 österreichische Blauhelme kamen bis jetzt im Rahmen ihres Einsatzes ums Leben.


http://austria-forum.org/af/Wissenssamm … n_Nationen

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700 Jahre Schärding

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Schärding feiert 2016 einen runden Geburtstag: Vor 700 Jahren, im Jahr 1316, wurde der kleine Ort im oberösterreichischen Innviertel zur Stadt erhoben. Zu diesem großen Jubiläum gratuliert die Österreichische Post mit einer Sondermarke. Bereits vor 5.000 Jahren wurde der Inn im Bereich der heutigen Stadt von Schiffen befahren. Im Jahr 804 wurde Schärding als Scardinga erstmals urkundlich erwähnt. 1248 übernahmen die bayerischen Wittelsbacher die Herrschaft über die Ortschaft, die durch den Handel mit Salz, Erzen und anderen Waren auf dem Inn große wirtschaftliche Bedeutung erlangte. 1316 wurde Schärding schließlich das Stadtrecht verliehen. Im 15. Jahrhundert wurden unter Herzog Ludwig dem Gebarteten die Befestigungsanlagen massiv ausgebaut – mittelalterliche Teile der Stadtmauer und einige Stadttore wie etwa das Wasser- und das Linzer Tor sind heute noch erhalten. 1724 und 1779 wurde die Stadt durch Feuersbrünste verwüstet. 1779 kam Schärding nach dem Bayerischen Erbfolgekrieg von Bayern zu Österreich. Im Verlauf der Napoleonischen Kriege wurde die Stadt von den Franzosen besetzt und schwer beschädigt, nach Kriegsende und als Folge der Beschlüsse beim Wiener Kongress wurde Schärding 1816 endgültig ein Teil des Habsburgerreiches.

Heute hat die Stadt rund 5.000 Einwohner und ist Mitglied im Verband „Kleine historische Städte“. Die charakteristischen Gebäude der Stadt stammen aus der Barockzeit. Viele Häuserfronten weisen den sogenannten Inn-Salzach-Baustil auf: Scheinfassaden verdecken das Dach und machen aus den Gebäuden eine geschlossene Häuserzeile. Die bunten Fassaden mit den geschwungenen Giebeln prägen das Stadtbild bis heute, bekannt ist etwa die spätbarocke Silberzeile, die das Motiv der Sonderbriefmarke bildet. Die verschiedenfarbigen Anstriche der Fassaden gehen auf die mittelalterlichen Zünfte zurück, denen jeweils bestimmte Farben zugeordnet waren, z. B. blau für Bäcker oder rot für Metzger.

Schärding galt einst als „Bierstadt“: Zum Stadtrecht wurde Schärding 1316 auch die sogenannte „Braugerechtigkeit“ verliehen, mehr als ein Dutzend Brauereien versorgten die Bewohner der Region mit dem Hopfengetränk. Die einzige verbliebene Brauerei Baumgartner ist seit mehr als 400 Jahren in Schärding ansässig, bis vor kurzem wurde auch das Kapsreiter-Bier in Schärding gebraut. Nicht nur Bier, sondern auch Käse hat in Schärding Tradition: Die bekannte Marke für Molkereiprodukte wurde im Schärdinger Molkereiverband entwickelt.

Zum Jubiläumsjahr organisiert die Stadt Schärding ein umfangreiches Festprogramm unter dem Slogan „Die Barockstadt hat schwer was drauf!“. Beim „Jubiläums-Spectaculum“ kann man im Rahmen eines Mittelalterfestes mit der ganzen Familie feiern. Die „Via Scardinga“ führt auf einem Themenweg durch die Geschichte der Stadt. Zahlreiche Ausstellungen, Konzerte und Sonderführungen bieten Information und Unterhaltung zu verschiedensten Themen rund um die Stadt, ihre Vergangenheit und ihre Gegenwart.

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Fußball-Europameisterschaft 2016


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2016 ist es endlich wieder einmal so weit: Österreichs Fußballnationalmannschaft hat sich für die Endrunde eines Großereignisses qualifiziert und ist daher im Juni (und vielleicht auch noch im Juli) bei der Europameisterschaft in Frankreich dabei. Die Österreichische Post gratuliert dem Nationalteam und feiert Österreichs EM-Teilnahme mit einer Sondermarke.

Die letzte Teilnahme des österreichischen Nationalteams an einer Europameisterschaftsendrunde liegt acht Jahre zurück und war eigentlich nicht sportlichen Leistungen zu verdanken: Im Jahr 2008, als Österreich und die Schweiz gemeinsam die Fußball-EM austrugen, waren beide Länder automatisch qualifiziert. Besonders gut lief es damals allerdings nicht: Österreich schied nach zwei Niederlagen und einem Unentschieden bereits in der Vorrunde aus. 2012 – wie so viele Jahre davor – scheiterte die Nationalelf bereits in der Qualifikation.

Das beste Ergebnis des österreichischen Fußballnationalteams war übrigens der dritte Platz bei der Weltmeisterschaft 1954 in der Schweiz. Das damalige Viertelfinalspiel zwischen Österreich und der Schweiz, die „Hitzeschlacht von Lausanne“, endete 7:5 und brachte Österreich ins Halbfinale. Der österreichische Tormann erlitt dabei einen Sonnenstich, durfte aber nicht ausgewechselt werden. So lag die Schweiz binnen kurzer Zeit mit 0:3 in Führung, die Österreicher konnten ihren Rückstand jedoch innerhalb von zehn Minuten in eine 5:3-Führung verwandeln.

Die legendäre Partie ist bis heute das torreichste Spiel einer WM-Endrunde. Zurück zur Gegenwart: Österreichs Weg zur Europameisterschaft 2016 war ein steiniger. Die Qualifikation zur WM-Endrunde 2014 in Brasilien hatte man knapp, aber doch verpasst. Nationaltrainer Marcel Koller – ein Schweizer – schaffte es jedoch, seine Mannschaft als Gruppensieger durch die EM-Qualifikationsrunden zu führen: Erstmals gelang es der Nationalmannschaft, sich durch sportliche Erfolge und nicht durch Regeln für eine EM-Endrunde zu qualifizieren. Mit neun Siegen und einem Unentschieden konnte man – abgesehen von der Fußballnation England – sogar die beste Spielbilanz eines Gruppensiegers erzielen. Die erfolgreichen Spiele beförderten die österreichische Nationalelf zudem auf den 10. Platz der Weltrangliste des Fußballweltverbandes – das beste Ergebnis seit Einführung dieser Wertung.

Bei der Europameisterschaftsendrunde in Frankreich trifft Österreich in der ersten Runde auf Ungarn, Portugal und Island. Die ersten und zweiten jeder Gruppe sowie die vier besten Gruppendritten steigen in das Achtelfinale auf, danach geht es im Knockout-System weiter: Die jeweils unterlegene Mannschaft scheidet aus. Das Finale findet am 10. Juli statt. Egal, wie weit es die österreichischen Spieler bringen werden – die Fans vor den heimischen Bildschirmen und die, die es geschafft haben, Eintrittskarten für die Spiele zu ergattern, werden jedenfalls mitfiebern und hoffentlich mitjubeln.

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Glasmarke – Pietà mit Kreuz


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Mit dieser Glasmarke präsentiert die Österreichische Post eine ganz spezielle, exklusive Briefmarke und zeigt damit einmal mehr Innovationsgeist in Sachen Briefmarkendesign – weltweit wurde noch nie eine frankaturgültige Briefmarke aus Glas hergestellt.

Die Glasmarke zeigt eines der berühmten „Sandlbilder“: eine Pietà in Hinterglasmalerei aus dem oberösterreichischen Ort Sandl. Bei der Hinterglasmalerei wird das Motiv auf der Rückseite des Glases aufgetragen, die Schauseite kann damit leicht gereinigt werden, was vor allem früher in vom Ofen verrauchten Bauernstuben von großem Vorteil war. Die Hinterglasmalerei hat große Tradition in Sandl. Das hängt damit zusammen, dass es in der Böhmerwaldlandschaft nahe Sandl viele Glashütten gab, bei denen die Glastafeln günstig und einfach bezogen werden konnten. Bäuerlichen Familien bot die Glasmalerei einen willkommenen Zusatzverdienst: In der Winterzeit waren alle Familienmitglieder daran beteiligt, die meist religiösen Motive in einzelnen Schritten aufzutragen – jeder hatte seine spezielle Aufgabe, z.B. das Auftragen der Konturen oder das Auffüllen der Flächen.

Das traditionsreiche Motiv der Pietà, auch Vesperbild genannt, stammt aus dem 14. Jahrhundert. Es zeigt Maria, die ihren vom Kreuz abgenommenen Sohn Jesus beweint. Üblicherweise wird sie dabei alleine dargestellt, mit dem Leichnam ihres Sohnes im Arm. Vermutlich fand das Sujet der Schmerzensmutter durch die Andachtsbildchen, die die Gläubigen an das Leid Christi erinnern sollten, Einzug nach Sandl. Das vorliegende Hinterglasbild, das das Motiv der Glasmarke bildet, stammt aus dem letzten Viertel des 19. Jahrhunderts. Die Maler sind unbekannt – das Werk wurde, wie es üblich war, arbeitsteilig hergestellt. Auffällig sind die starken Farben und die ausdrucksstarke Pinselführung, die den Schmerz Marias und das Leiden Jesu besonders betonen. Die sieben Schwerter im Herzen Marias symbolisieren die sieben Schmerzen der Mater Dolorosa, der schmerzensreichen Mutter Maria, während die Blumenranken unterhalb des Kreuzes die Hoffnung darstellen, die das Opfer Jesu den Menschen bringt.

Für die aufwendige Herstellung der Glasmarke zeichnet die Wiener Porzellanmanufaktur Augarten verantwortlich. Jeder Glasrohling wird händisch bearbeitet, die gesamte Produktion erfolgt nach ökologischen Grundsätzen. Das Motiv wird mittels lichtechten Pigmenten in einem speziellen Siebdruckverfahren mit der Hand auf der Rückseite des Glases aufgebracht. Danach wird die Farbe eingebrannt, das Motiv wird dadurch fest mit dem Glas verschmolzen und das Glas erhält eine besonders hohe Festigkeit.

Die hochwertige, vorwiegend händische Herstellung, das außergewöhnliche Material und das traditionsreiche, handgemalte Motiv machen diese Glasbriefmarke zu etwas Besonderem: Volkstümliche Kunst und innovative Produktionstechnik werden so zu einem ganz speziellen kleinen Kunstwerk verbunden.

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Skulpturenpark Museum Joanneum – Betonboot, Michael Schuster

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Der Österreichische Skulpturenpark im steirischen Unterpremstätten, sieben Kilometer südlich von Graz, ist ein Freilichtmuseum der besonderen Art. Die Österreichische Post stellt eines der dort ausgestellten Werke, das Betonboot, nun auf einer Sondermarke vor.

Der Skulpturenpark entstand auf Initiative des ehemaligen ORF-Intendanten Emil Breisach, der 1981 begann, plastische Werke österreichischer Künstler auf dem Grazer ORF-Gelände auszustellen. Ziel war es, zeitgenössische Skulpturen außerhalb eines Museums der Öffentlichkeit zugänglich zu machen. Im Jahr 2000 fand in Unterpremstätten die Internationale Gartenschau statt, die der Schweizer Landschaftsarchitekt Dieter Kienast gestaltete – das Areal stellte sich als ideal für die Nutzung als Skulpturenpark heraus. Die Privatstiftung Österreichischer Skulpturenpark wurde gegründet und das Konzept eines internationalen Skulpturenparks, entwickelt von Christa Steinle und ausformuliert von Peter Weibel, 2003 der Öffentlichkeit präsentiert.

Im Jahr 2007 wurde der Betrieb des Skulpturenparks dem Landesmuseum Joanneum übergeben. Die Sammlung von Werken österreichischer, aber auch internationaler Künstlerinnen und Künstler wird seitdem laufend erweitert, begleitet von einem wissenschaftlichen Diskurs. Heute umfasst der Park über 70 Skulpturen auf einem Areal von rund sieben Hektar, unter anderem sind Österreicher wie Fritz Wotruba, Franz West, Erwin Wurm, Heimo Zobernig und Michael Kienzer vertreten, aber auch internationale Kunstschaffende wie Nancy Rubins oder Yoko Ono.

Das Betonboot des Grazer Künstlers Michael Schuster reflektiert seine Umgebung in objekthafter Gestalt. Das Boot scheint aus dem nahe liegenden Badesee geschleudert worden zu sein und jetzt in den Wellen der künstlichen Hügellandschaft zu liegen, die es damit zu einem Teil des künstlerischen Werks macht. Die skulpturale Darstellung eines realen Gegenstandes, des Bootes, durch einen Betonguss spielt auf die Funktion des Parks als Skulpturenraum an. Das „gestrandete“ Kunstwerk lässt sich gleichzeitig als ironische Anspielung auf das Thema Skulpturenpark verstehen.

Michael Schuster, 1956 in Graz geboren, setzt sich seit den 1970er-Jahren in seinen medienreflexiven Arbeiten wie Fotoinstallationen, Lichtobjekten oder medialen Skulpturen mit der Problematik der Wahrnehmung bzw. der Reproduktion von Realität auseinander. In seinen fotografischen Werken setzt er die Fotografie als Spiegel ein und stellt damit die grundsätzliche Frage, ob der Spiegel die Wahrheit sagt. Die Fotografie liefert eine Illusion von der Realität. Auch das Betonboot ist eine Reflexion über die ortsspezifischen Gegebenheiten und thematisiert nicht nur das Objekt selbst, sondern auch seine Wahrnehmung und seine Lage innerhalb des künstlich geschaffenen Umfelds.

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Strahlenkranzmadonna - Stadtpfarrkirche Steyr

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Die Stadtpfarrkirche im oberösterreichischen Steyr beherbergt einige künstlerisch und historisch wertvolle Glasfenster. Eines der bedeutendsten darunter ist die Strahlenkranzmadonna, die die Österreichische Post nun auf einer Stichmarke aus der Serie „Sakrale Kunst in Österreich“ präsentiert.

Einige dieser Glasfenster stammen aus der Renaissancezeit, viele aus dem 19. Jahrhundert, so etwa das neugotische Lambergfenster. Anfang des 19. Jahrhunderts musste die Pfarrkirche Steyr einige ihrer bemalten Glasscheiben als Ausstattung für die Franzensburg in Laxenburg an die kaiserlichen Baumeister abgeben. Als Ersatz erhielt sie später Fensterscheiben zurück, die in Laxenburg nicht benötigt worden waren – diese Scheiben werden heute als Laxenburger Fenster bezeichnet. Die gemalte Strahlenkranzmadonna war wohl ebenfalls nach Laxenburg geliefert worden, wurde dort jedoch nicht verwendet und in der Folge mit anderen Fensterbildern in die Glaswerkstatt Schlierbach verbracht, wo diese lange Zeit über lagerten und fast in Vergessenheit gerieten. Auf beharrliche Nachfrage der Pfarrhaushälterin Amata Grüner, die von der Existenz der verschollenen Strahlenkranzmadonna wusste, konnte das wertvolle Glasbild schließlich wieder aufgefunden werden. Im Dezember 2014 kehrte es wieder in die Stadtpfarrkirche zurück und fand dort seinen heutigen Platz im rechten Seitenschiff im Fenster über der Empore.

Das Glasbild stammt aus der Zeit um 1520 und zeigt die Gottesmutter Maria mit Zepter und Krone in einem Kranz aus Sonnenstrahlen, im Arm hält sie das Jesuskind. Ihr rotes Kleid und der blaue Umhang wirken durch die Falten und Schattierungen sehr plastisch. Das Motiv der Gottesmutter im Strahlenkranz ist seit dem Mittelalter bekannt und auf Handschriften und Bildtafeln, etwa im Kloster St. Lambrecht, zu finden. Den Ursprung hat diese Darstellung Mariens in der Offenbarung des Johannes, wo Maria als Frau genannt wird, deren Sohn herrschen wird und „zu Gott und seinem Thron entrückt wurde“. Maria mit ihrem Kind wurde so zu einem Zeichen der Hoffnung für die Menschen in bedrängten Zeiten.

Die heutige Stadtpfarrkirche Steyr stammt aus dem 15. Jahrhundert und wurde im gotischen Stil erbaut. Hans Puchsbaum, der Dombaumeister des Wiener Stephansdoms, hatte die Bauleitung über. Im 17. Jahrhundert wurde die Kirche dem damaligen Geschmack entsprechend barockisiert. Auf Betreiben des damaligen Denkmalpflegers, des Schriftstellers Adalbert Stifter, erfolgte ab 1853 die Umgestaltung des Gotteshauses im neugotischen Stil, so wurden etwa ein neugotischer Hochaltar, Nebenaltäre und eine neue Kanzel errichtet und zahlreiche neue Bildfenster eingebaut. Der bei einem Brand zerstörte Turm wurde 1885 durch einen neugotischen spitzen Kirchturm ersetzt, den der Wiener Dombaumeister Friedrich von Schmidt entwarf. Die Kirche ist heute das bedeutendste sakrale Bauwerk in Steyr und durch seine Architektur und seine Kunstschätze weit über die Grenzen Oberösterreichs hinaus bekannt.

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175. Geburtstag Otto Wagner

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Ob das Postsparkassengebäude, die Kirche am Steinhof, der Pavillon am Karlsplatz oder seine Bauten für die Wiener Stadtbahn – Otto Wagner ist bis heute vielfach im Wiener Stadtbild präsent. Er gilt als einer der wichtigsten Vertreter des Jugendstils in Österreich und Urvater der Neuen Sachlichkeit. Sein Geburtstag jährt sich 2016 zum 175. Mal, und die Österreichische Post feiert dieses Jubiläum mit einer Sondermarke. Das Markenmotiv zeigt eines der berühmtesten Werke Otto Wagners, das 1904 bis 1912 errichtete k. k. Postsparkassengebäude, das zu den bedeutendsten Jugendstilbauten der Stadt zählt.

Otto Wagner, der zu einem der herausragendsten Wegbereiter der frühen Moderne und zu einem der prägendsten Architekten seiner Zeit wurde, stammte aus einer wohlhabenden Familie. Am 13. Juli 1841 geboren, war für ihn eine Karriere als Jurist vorgesehen, doch bereits mit 16 Jahren begann er ein Architekturstudium am Polytechnikum in Wien, der heutigen TU, und in Berlin sowie später an der Akademie der bildenden Künste. Sein Handwerk lernte er zusätzlich als Bauführer für bedeutende Ringstraßenarchitekten wie Theophil Hansen und Ludwig Förster, daneben konnte er aber auch schon eigene Projekte umsetzen.

Wagner errichtete in den 1870er- und 1880er-Jahren eine Reihe von Villen und Mietshäusern, auch an Wettbewerben für bedeutende Projekte nahm er teil. Seinen endgültigen Durchbruch verdankte er seinem Plan für die Generalregulierung für Wien, eine umfassende Stadtplanung. Ab diesem Zeitpunkt kam ihm eine Schlüsselrolle beim Ausbau der städtischen Infrastruktur zu. Er wurde in die Kommission zur Errichtung der Wiener Stadtbahn und zur Regulierung der Donau berufen – noch heute erinnern die Stadtbahnbögen und einige Stationen von U-Bahn und S-Bahn an Otto Wagner. Auch die Schleusenanlage im Wiener Stadtteil Nussdorf stammt von ihm. 1898/99 errichtete er drei Häuser an der Linken Wienzeile, die mit reichen Jugendstilornamenten geschmückt sind. Berühmt ist auch die Kirche zum Heiligen Leopold, besser bekannt als Kirche am Steinhof, mit ihrer goldfarbenen Kuppel, die weithin sichtbar ist. Wagners Prämisse war es, Funktionalität und Ästhetik zu verbinden. Sein Anliegen war es auch, das Berufsbild des Architekten zu erweitern. Er schuf beispielsweise für die Postsparkasse auch die Inneneinrichtung: Ob Teppiche, Lampen, Türschnallen oder Schreibtische – alles war aus einem Guss.

Selbst als Wagner es durch seine bedeutenden Bauten, seine theoretischen Schriften, seine Lehrtätigkeit und seine Stadtplanung zu großer Bedeutung gebracht hatte, machten ihm konservative Kreise noch das Leben schwer und unterbanden viele seiner Großprojekte. Wagner hätte auch Entwürfe für die neue Akademie der bildenden Künste, für das Kriegsministerium, das Technische Museum, ein Kaiser- Franz-Joseph-Stadtmuseum und vieles mehr gehabt, diese Pläne wurden jedoch vereitelt. Otto Wagner verstarb 1918 – im gleichen Jahr wie Gustav Klimt, Egon Schiele und Koloman Moser.

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Ferdinand Georg Waldmüller – Wiedererstehen zu neuem Leben

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Der österreichische Maler Ferdinand Georg Waldmüller gilt geradezu als Inbegriff des Künstlers der Biedermeierzeit. Die Österreichische Post ehrt den großen Maler mit einer Sonderbriefmarke aus der Serie „Alte Meister“.

Waldmüller wurde 1793 in Wien geboren. Bereits mit 14 Jahren besuchte er die Akademie der bildenden Künste in Wien und verdiente seinen Lebensunterhalt als Porträtmaler, Zeichenlehrer und Dekorationsmaler für Theaterkulissen. Im Laufe der Zeit begann er, auch Landschaften und jene Genrebilder mit Alltagsszenen zu malen, für die er später berühmt wurde. Er unternahm immer wieder Reisen nach Italien und ins Salzkammergut, wo viele seiner bekanntesten Werke entstanden. 1829 wurde er an der Akademie als Kustos für die Gemäldesammlung und als Lehrer angestellt, sein Verhältnis zu seinem Arbeitgeber trübte sich aber bald: Waldmüllers Reformideen zur Lehre und zur akademischen Sammlung wurden stets abgelehnt. Er durfte keinen Privatunterricht mehr in den Räumlichkeiten der Akademie geben und verlor sein dort gelegenes Atelier. Nach einer weiteren Streitschrift wurde er 1857 schließlich zwangspensioniert und geriet zunehmend in finanzielle Schwierigkeiten. 1865 verstarb Waldmüller in Hinterbrühl bei Mödling.

Seine sachlichen, naturnahen Darstellungen stießen bei seinen Zeitgenossen nicht immer auf Verständnis. Stillleben, Porträts, Landschaften und vor allem ländliche Szenen voll Realismus und Detailtreue machten den Hauptteil seiner Arbeiten aus – hinter den scheinbar so idyllischen Ansichten verbergen sich jedoch oft sozialkritische Themen wie Armut oder Heimatlosigkeit. Das Licht und seine Wirkung spielen eine zentrale Rolle in seinen Bildern und verleihen ihnen eine lebendige Ausstrahlung. Künstlerische Anerkennung fand Waldmüller eher im Ausland, als er bei der Weltausstellung in Paris und bei einem Besuch im Buckingham Palace einige Bilder verkaufen konnte. Erst lange nach seinem Tod wurden seine Werke wiederentdeckt und ihre künstlerische Bedeutung anerkannt.

„Wiedererstehen zu neuem Leben“ entstand 1852. Auch hier sind es Licht und Schatten, die der Szene Leben einhauchen: Der gleißende Sonnenschein bringt das Bild zum Leuchten, der Frühling ist da und alles erwacht zu neuem Leben. Das spiegelt sich nicht nur in den lächelnden Gesichtern der Menschen wider, sondern auch in der rundum wieder aufblühenden Natur: in den grünenden Zweigen des Baumes oder im kleinen Blumensträußchen in der Hand des Mädchens. Trotz ihrer offensichtlichen Armut erfreuen sich die Menschen an der Genesung des alten Bauern und an diesem strahlenden Frühlingstag. Mit ungeheurer Detailtreue charakterisiert Waldmüller die einzelnen Personen auf dem Bild; die Kleidung, der Baum, das Gebäude – alles wird mit großer Akribie abgebildet. Das Ölgemälde befindet sich im Bestand der Fürstlichen Sammlungen Liechtenstein (LIECHTENSTEIN. The Princely Collections, Vaduz – Vienna).

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Mittelburgenland


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Aus der Serie „Weinregionen Österreichs“ präsentiert die Österreichische Post diesmal das Mittelburgenland, die Region im Herzen des Burgenlands, die auch als „Blaufränkischland“ bezeichnet wird.

Die Weinbauzentren der Region sind die Gemeinden Deutschkreutz, Horitschon, Lutzmannsburg und Neckenmarkt. Sand- und Schotterböden und vor allem schwere, tiefgründige Lehmböden können viel Wasser speichern und sind somit ideal für den Blaufränkischen, aber auch für andere Rotweinsorten wie Zweigelt, Cabernet Sauvignon und Merlot. Die Klimaverhältnisse werden von der Buckligen Welt im Westen, vom Ödenburger Gebirge im Norden und vom Günser Gebirge im Süden bestimmt, vom Osten her strömt die warme, trockene Luft der pannonischen Tiefebene. Das Weinbaugebiet Mittelburgenland mit seinen sanften Hügeln umfasst rund 2.117 Hektar Anbaufläche.

Die Rebsorte Blaufränkisch macht etwa sieben Prozent des gesamten österreichischen Weinanbaus aus und ist damit die zweitstärkste Rotweinsorte nach dem Zweigelt. Neben dem Burgenland wird die spätreifende Sorte auch in der niederösterreichischen Weinregion Carnuntum kultiviert. Der Blaufränkische ist eine autochthone österreichische Rebsorte und wurde bereits im 18. Jahrhundert als wertvolle Keltersorte beschrieben. Die Sorten Zweigelt und Blauburger sowie einige andere Neuzüchtungen entstanden aus einer Kreuzung von Blaufränkisch mit einer anderen Rebsorte.

Der Blaufränkische ist ein kraftvoller, erdiger Rotwein mit einem typischen Bukett. Der Wein ist dunkel und gerbstoffreich. Als Mittelburgenland DAC (Districtus Austriae Controllatus) werden in drei Kategorien hochwertige traditionelle, gebietstypische Blaufränkisch-Weine qualifiziert. Charakteristisch sind Aromen von Brombeeren, dunklen Kirschen und Schwarzbeeren mit würzigen Anklängen von Kräutern und Minze, im Abgang mit einem saftigen, markanten Tanninkern. Die Rebsorte hat sehr gutes Reifepotenzial: Weine der Kategorie DAC „Reserve“ mit einem Mindestalkohol von 13 Volumsprozent können bis zu 15 Jahre gelagert werden. Blaufränkischer wird gerne zu Wildgerichten, Lamm, Steaks oder kräftigen Käsesorten serviert. Das Markensujet zeigt inmitten des Rotweinglases Schloss Kobersdorf, das in der Marktgemeinde Kobersdorf im Mittelburgenland liegt. Die ursprüngliche Burg wurde im 13. Jahrhundert erstmals erwähnt. Um 1529 wurde sie zu einem Schloss um- und gleichzeitig als Festungsanlage ausgebaut. Ab dem 18. Jahrhundert verfiel das Gebäude mit den markanten Rundtürmen zusehends und wurde auch durch Brände, Überschwemmungen sowie einquartierte Soldaten schwer in Mitleidenschaft gezogen. Erst in den 1960er-Jahren, als die Architektin Martha Bolldorf-Reitstätter das Schloss erwarb, begann man mit einer umfassenden Restaurierung – sehenswert ist etwa der manieristische Rittersaal. Das Schloss ist heute noch im Besitz ihrer Familie. Seit 1972 finden dort auch die Schlossspiele Kobersdorf statt.