Sondermarken Juni 2018
Juni 2018 (Ausgabetag: 07.06.2018)
Die Sonderpostwertzeichen mit den Motiven „Leuchtturm Darßer Ort“ und „Leuchtturm Wangerooge“ sind Bestandteil der Serie „Leuchttürme“, die in lockerer Folge auf die Vielfalt deutscher Leuchttürme aufmerksam machen will.
Leuchtturm Wangerooge 53° 47,41‘ N 007° 51,43‘ O
Der Leuchtturm Wangerooge ist ein kombinierter Leucht- und Radarturm. Als Tages- und Nachtsichtmarke dient er der Schifffahrt bei der Ansteuerung u.a. von Außenjade und Außenweser und ist zugleich wichtiger Eckpfeiler für die Maritime Verkehrssicherung in der inneren Deutschen Bucht. Am 07. November 1969 ging der Leuchtturm Wangerooge in Betrieb. Der Bau des Leuchtturms Wangerooge war im Hinblick auf einen Ausbau des Jadefahrwassers erforderlich, um die nautischen Anforderungen, anstelle des ursprünglichen Leuchtturms im Ortskern der Insel, langfristig zu erfüllen. Der Leuchtturm Wangerooge wird seit der Indienststellung ferngesteuert. Alle Informationen laufen in der Verkehrszentrale Wilhelmshaven zusammen.
Gestaltung Postwertzeichen:
Prof. Johannes Graf, Dortmund
Fotos: © Reinhard Scheiblich, Norderstedt
Wert: 70 Cent
Juni 2018 (Ausgabetag: 07.06.2018)
Die Sonderpostwertzeichen mit den Motiven „Leuchtturm Darßer Ort“ und „Leuchtturm Wangerooge“ sind Bestandteil der Serie „Leuchttürme“, die in lockerer Folge auf die Vielfalt deutscher Leuchttürme aufmerksam machen will.
Leuchtturm Darßer Ort 54° 28´ 29 ´´ N 12° 30´ 16´´ E
Der 35 m hohe Leuchtturm ist seit 1849 an der markanten nördlichsten Spitze der Halbinsel Fischland-Darß-Zingst in Betrieb, dem Darßer Ort. Das Licht wird noch heute durch die älteste auf einem deutschen Leuchtturm betriebene Fresnelsche Optik gebündelt. Der Leuchtturm versieht seit rund 170 Jahren nahezu ununterbrochen seinen Dienst. Generationen von Leuchtfeuerwärtern haben hier gearbeitet und wohnten mit ihren Familien auf dem einsamen Gelände, bevor das Leuchtfeuer vor über 40 Jahren auf Fernsteuerung umgestellt wurde. Heute ist die Wasserstraßen- und Schifffahrtsverwaltung des Bundes für den Betrieb verantwortlich. Der Turm mitten im Nationalpark Vorpommersche Boddenlandschaften wird jährlich von weit über 100.000 Besuchern zu Fuß, mit dem Fahrrad oder der Pferdekutsche angesteuert.
Gestaltung Postwertzeichen:
Prof. Johannes Graf, Dortmund
Fotos: © Reinhard Scheiblich, Norderstedt
Wert: 45 Cent
Juni 2018 (Ausgabetag: 07.06.2018)
Wer die Altstadt Rostocks durchstreift, stößt auf unzählige Zeichen einer bewegten Stadtgeschichte. Die ältesten erhaltenen Bauten, etwa die gotischen Kirchen und das Rathaus,erinnern an die Blütezeit der Stadt zur Hansezeit. Doch Rostock ist viel älter. So fanden sich beim heutigen Überseehafen Spuren früherer Siedlungen, die bis ins Jahr 200 v. Chr. zurück-reichen. Rostock wuchs schnell: 1218 bestand die Petristadt, 1252 gab es zwei weitere Siedlungen westlich davon und fünf Jahre später die Nikolaisiedlung im Süden. Zur Sicherung des Seeverkehrs und ihrer Rechte an den fremden Handelsplätzen schlossen sich die Rostocker der Hanse an. Im Schutz des Bündnisses entwickelte sich die Stadt zur mecklenburgischen Fernhandelsmetropole. Etwa 12.000 Menschen bewohnten das mittelalterliche Rostock. Nachdem 1419 die Universität gegründet worden war, lebten zeitweise bis zu 200 Studenten und Professoren innerhalb der Stadtmauern.
Auf das Mittelalter folgten Zeiten, in denen die Macht der Landesherren wuchs und die Bürger manch schwere Krise durchlebten. Das 19. Jahrhundert brachte wieder wichtige wirtschaftliche und politische Impulse für die Stadt. Wie nie zuvor veränderte sich das Erscheinungsbild Rostocks seit etwa 1900. Es entstanden die Vorstädte und frühe Siedlungsbauten. Kriegszerstörung, Wiederaufbau nach 1945 und die planmäßige Erweiterung zu DDR-Zeiten griffen tief in die Stadtstruktur ein. Mit der Umstrukturierung der jungen DDR wurde Rostock als Bezirksstadt zum Oberzentrum und zur bedeutendsten Hafenstadt der Republik ausgebaut.
Heute präsentiert sich die Stadt mit mehr als 200.000 Einwohnern als eine moderne Regiopole mit Tradition. Universität, maritime Wirtschaft und Tourismus prägen das wirtschaftliche und wissenschaftliche Zentrum Mecklenburg-Vorpommerns. Rostock ist nicht nur die am stärksten wachsende Stadt des Bundeslandes, sondern auch innerhalb der neuen Bundesländer.
Gestaltung Postwertzeichen:
Matthias Wittig, Berlin
Foto: Ansicht von Rostock nach einer Zeichnung von Vicke Schorler, 1584 © akg-images
Foto: Rostocker Hafenkräne, DDR-Überseehafen Rostock © akg-images / picture-alliance / ZB / Jürgen Sindermann
Foto: Wellen nach mittelalterlicher Buchillustration © akg-images / Album / Oronoz
Wert: 70 Cent
Juni 2018 (Ausgabetag: 07.06.2018)
Als Kaiser Heinrich II. im Juni 1018 nach Worms kommt, findet er den Neubau des Domes St. Peter zu Worms fast vollendet vor. Er drängt den Wormser Bischof Burchard, die Weihe des Domes noch in Anwesenheit des Kaisers vorzunehmen, sicher nicht zuletzt, weil er sich durch die Domweihe besonderen Segen für seinen bevorstehenden Feldzug gegen Burgund erhofft.
Am 9. Juni 1018 wird so der neu errichtete Dom feierlich geweiht. Bis heute zählt der Wormser Dom zusammen mit den Domen zu Mainz und zu Speyer, den Kaiserdomen am Rhein, zu den bedeutendsten Zeugnissen romanischer Baukunst in Deutschland. Durch die zentrale Lage und die besondere Bedeutung, die Worms durch das ganze Mittelalter hatte, gingen hier Kaiser, Könige und Päpste ein und aus. Der Dom war geistlicher Mittelpunkt zahlreicher Hof- und Reichstage. Mit Leo IX. wurde hier ein Papst gewählt; Kaiser Friedrich II. hat im Wormser Dom geheiratet. Der Reichstag 1521, vor dem Luther zum Widerruf gedrängt werden sollte, fand buchstäblich im Schatten des Domes statt. Bis 1802 war der Dom Kathedrale des Bischofs von Worms, heute ist er als päpstliche „Basilika minor“ Pfarrkirche der Domgemeinde St. Peter.
Gestaltung Postwertzeichen:
Professorin Annette le Fort und Professor André Heers, Berlin
Wert: 90 Cent
Juni 2018 (Ausgabetag: 07.06.2018)
Johann Heirnich Wilhelm Tischbein – Goethe in der Campagna
„Mein Porträt wird glücklich, es gleicht sehr“, erinnert sich Deutschlands berühmtester Dichter in seiner „Italienischen Reise“ (zwei Bände, 1816/17). Als Johann Wolfgang von Goethe zwischen 1786 und 1788 das „Land, wo die Zitronen blüh’n“ bereiste, verband ihn eine enge Freundschaft zu dem in Rom wohnenden deutschen Maler Johann Heinrich Wilhelm Tischbein. Dieser war ein glühender Verehrer des angesehenen Literaten und ließ es sich nicht nehmen, ihn auf einem lebensgroßen Porträt inmitten der italienischen Landschaft festzuhalten. Jenes um 1787 entstandene Ölgemälde „Goethe in der Campagna“ prägte maßgeblich die Vorstellung von dessen äußerlicher Erscheinung.
Auf dem Gemälde ruht Goethe halb sitzend, halb liegend auf einem zerbrochenen ägyptischen Obelisken und blickt nachdenklich in die Ferne. In der nahen Umgebung ist ein griechisches Marmorrelief zu sehen, auf dem Figuren aus der Iphigenie-Sage abgebildet sind. Damit verweist Tischbein auf Goethes Bühnenstück „Iphigenie auf Tauris“, das der Dichter während seines Aufenthalts in Versform goss. Neben dem Flachrelief befindet sich ein umgestürztes Kompositkapitell aus römischer Zeit. Im Hintergrund ist eine arkadische Fantasielandschaft dargestellt, darin ein runder Turm – das Grabmal der Caecilia Metella –, die Ruinen eines Aquädukts, Tempelreste, Wohnhäuser und am Horizont eine Bergkette, bei der es sich wohl um die Albaner oder die Sabiner Berge handelt.
Die imposante Ausstrahlung des Bildes können auch die viel beschriebenen anatomischen sowie farblichen Mängel nicht mildern. Rätselhaft sei zum Beispiel die Darstellung des rechten Fußes, der ein linker zu sein scheint. Dennoch gilt es als eines der bekanntesten Gemälde der deutschen Kunstgeschichte und zugleich als ideale Verkörperung des Dichters. Nach mehreren Vorbesitzern gelangte es 1887 als Schenkung der Baronin Adèle von Rothschild in die Sammlung des Frankfurter Städel Museums und regt noch heute zur Entschlüsselung seiner Geheimnisse an.
Gestaltung Postwertzeichen:
Stefan Klein und Olaf Neumann, Iserlohn
© Städel Museum, Frankfurt am Main
Wert: 145 Cent